Das Risiko für Kryptodienstleister, für Geldwäsche missbraucht zu werden, ist laut Finanzmarktaufsicht relativ hoch. Jedes fünfte Unternehmen wird in die höchste Risikoklasse gestuft, wie aus einem Bericht zur Prävention von Geldwäsche für 2023 hervorgeht.
Deutlich geringer sieht die FMA das Risiko vergleichsweise für Banken und Versicherungen. Dass es in Österreich zu Vorfällen wie um FTX kommen könnte, hält FMA-Vorstand Eduard Müller aber für unwahrscheinlich.
„Österreich ist kein Finanzplatz für Glücksritter“, hielt Müller zur FTX-Pleite am Montagabend vor Journalistinnen und Journalisten fest. Eine Zulassung sei dem kollabierten Kryptoanbieter – wie auch einem anderen großen Kryptodienstleister – vor seiner Pleite hierzulande untersagt worden.
Hier sind wir sehr klar in dem, was wir verlangen und auch sehr konsequent, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden“, so Müller. Die regulatorischen Anforderungen würden außerdem durch die „Markets in Crypto Assets Verordnung“ (MiCAR) der EU weiter steigen.
Neue Anti-Geldwäsche-Agentur
Eine Stärkung der Geldwäsche-Bekämpfung in Europa und Österreich sieht die FMA-Spitze durch die EU-Anti-Geldwäsche-Agentur AMLA, die ihre Arbeit im kommenden Jahr in Frankfurt aufnehmen soll. Diese werde eine „zentrale Drehscheibe für die europäischen Aufsichtsbehörden“, erklärte FMA-Vorstand Helmut Ettl. So soll die AMLA in Zukunft 40 „hochriskante“ Institute in Europa direkt beaufsichtigen, darunter wahrscheinlich eines aus jedem EU-Land.
Außerdem werde die Behörde indirekt auch die nationalen Aufsichten als eine Art „Aufsicht über die Aufsicht“ unter die Lupe nehmen. Welches österreichische Unternehmen unter die Aufsicht der AMLA fallen könnte, steht laut Ettl noch nicht fest.
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