17 Millionen Euro

Kirche muss in Oberösterreich Stellen streichen

Oberösterreich
18.06.2024 14:08

Die Diözese Linz will 17 Millionen Euro einsparen, um die Haushaltspläne bis 2028 zu sichern. Das soll durch Bündelungen, Umstrukturierungen aber auch Personalabbau geschehen. 60 von 885 Vollzeitkräften müssen gehen, das betrifft 80 Personen. Ein Teil lässt sich mit Pensionierungen und auslaufenden Projekten lösen, aber es gibt auch Kündigungen.

Die Zahl der Kirchenbeitragszahler habe sich in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozent, also 100.000 Menschen, verringert. 75 Prozent der Einnahmen der Diözese kommen aus dem Kirchenbeitrag – 2022 waren es 99,9 Millionen Euro – und diese Summe stagniert, die Ausgaben – vor allem Personalkosten – steigen aber, auch durch die hohe Inflation. Deshalb soll das in den vergangenen Monaten erarbeitete Rahmenkonzept „Zukunft sichern“ bis 2028 ein ausgeglichenes Budget ohne Verwendung von Rücklagen ermöglichen, hieß es in den Unterlagen zu einer Pressekonferenz am Dienstag in Gaspoltshofen. Nach dem Votum seines Beratungsgremiums erteilte Bischof Manfred Scheuer den Auftrag zur Umsetzung des Maßnahmenpakets.

Ziel noch nicht ganz erreicht
„Das nun vorliegende Ergebnis zeigt nachhaltige Einsparungen von mindestens 13,4 Millionen Euro. Die ursprünglich angezielten 17 Millionen sind daher noch nicht ganz erreicht. Mit Folgeprojekten und kontinuierlicher Evaluierung wird es uns jedoch gelingen, finanziell auf einem stabilen Kurs zu bleiben“, sagte Reinhold Prinz, Leiter des Bereichs Finanzen und Verwaltung der Diözesanen Dienste.

Drei Bildungshäuser werden aufgelassen
Im Prozess sei ersichtlich geworden, dass sich erhebliche Kosten bereits durch eine besser koordinierte Zusammenarbeit, die Zusammenführung von Einheiten oder deren gemeinsame Leitung senken lassen. So sollen einzelne Kirchenbeitrags-Beratungsstellen zusammengelegt werden, sagte Generalvikar Severin Lederhilger. Auch die bisher fünf Bildungshäuser werden auf eines mit drei Standorten reduziert. Zentrum bleibt das Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels, dazu das Haus der Frau in Linz und das Franziskanerhaus in Ried im Innkreis, in Puchberg und Wels soll saniert werden. Das Maximilianhaus in Attnang-Puchheim und das Dominikanerhaus in Steyr werden so nicht weitergeführt, auch aus dem Greisinghof in Tragwein zieht man sich nach Absprache mit den dort ansässigen Marianisten zurück. Das Maximilianhaus könnte eventuell für die zukünftige Pfarre genützt werden. Darüber hinaus startet als Nachfolgeprojekt eine Gebäudestrategie, bei der in den Blick genommen wird, was mit den Liegenschaften geschehen soll. Verkäufe wären Einmalmaßnahmen, die nicht langfristig helfen würden, hieß es.

Interne Jobbörse gegründet
„Es ist mir ein Anliegen, dass die Mitarbeiterinnen wissen, dass es auch Veränderungsmöglichkeiten innerhalb der kirchlichen Berufe gibt und dass wir Qualifizierungsmöglichkeiten mit entsprechender Beratung anbieten“, betonte Bischof Manfred Scheuer. Personalchefin Edeltraud Addy-Papelitzky kündigte Gespräche mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vor allem in den Häusern, die geschlossen werden – an, um Veränderungsmöglichkeiten und Weiterqualifizierungen auszuloten. „Durch die nun eingerichtete interne Jobbörse erhalten interne Bewerbungen einen Vorrang.“ Insgesamt sind in der Diözese 1170 Menschen beschäftigt, 100 werden in den kommenden vier Jahren in Pension gehen. Gleichzeitig seien 30 Vollzeitstellen in der Jugendarbeit sowie in Seelsorge und Innovationsprojekten in Pfarren offen, in den kommenden Jahren würden 20 Vollzeitstellen für Verwaltungsvorstände in den neuen Pfarren ausgeschrieben.

Neuer Campingplatz
Die neuen Pfarren mit ihren Pfarrteilgemeinden und pastoralen Orten wolle man erhalten und fördern, kündigte Lederhilger an. Der geltende Personalplan sei bis 2026 in Kraft. Jugendarbeit soll gefördert werden, am Attersee entsteht am Campingplatz das neue „Jugendbegegnungshaus Weyregg“. Nicht betroffen ist der Umbau der Diözesanen Bildungseinrichtungen zum „Campus für Bildung, Wissenschaft und Menschlichkeit“. Die Mittel gehören zum außerordentlichen Budget. Hier wird bei den diözesanen Zuschüssen eingespart und aus dem Projekt sollen sich Synergieeffekte ergeben.

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