Junge Menschen dort abzuholen, wo sie sich aufhalten. Das ist die Aufgabe von Streetworkern. Waren das früher der öffentliche Raum und Spielplätze, so sind das nun die sozialen Netzwerke. Auch der Familienbund berät deshalb nun Jugendliche auf TikTok, Instagram und Co. Ziel: Extremismus erkennen und bekämpfen.
„Wir dürfen junge Menschen mit den großen Herausforderungen der digitalen Welt nicht allein lassen“, sagt der Obmann des OÖ Familienbundes, Martin Hajart. Deshalb werden Experten rund um Sozialarbeiter und Ex-Politiker Efgani Dönmez ab sofort in den sozialen Netzwerken Streetwork betreiben. Ein Kernthema ist der Kampf gegen Extremismus. Denn sechs von zehn Jugendlichen gaben im Rahmen des Jugend-Beteiligungsprozesses des Landes an, dass ihnen die Spaltung der Gesellschaft durch soziale Medien Sorgen bereite. „Hier hat sich eine zweite Realität gebildet, eine Parallelwelt. Hier nichts zu tun, ist zu gefährlich“, betont Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), dessen Ressort das Projekt heuer mit 200.000 Euro unterstützt.
Gegen den Extremismus
Hintergrund: Vor allem Extremisten und religiöse Fanatiker rekrutieren in den sozialen Netzwerken Jugendliche, radikalisieren sie. Dem will man mit Streetworkern entgegenwirken, die sich an Diskussionen beteiligen, Jugendliche ansprechen und beraten.
Beratung auf Augenhöhe
„Aber nie belehrend. Denn dann bricht der Dialog sofort ab“, so Efgani Dönmez. Um auch wirklich auf Augenhöhe zu agieren, sind in seinem Team auch Sozialarbeiter mit Migrationshintergrund. So arbeitet dort ein geflüchteter Afghani, der im zweiten Bildungsweg die Matura gemacht und studiert hat.
Gute Testphase
Wie gut das Angebot angenommen wird, zeigt die zweimonatige Testphase, in der 149 Klienten Kontakt suchten, der Großteil (67) über Snapchat. Neu ist das Angebot des Digitalen Streetwork nicht, seit Jahresbeginn finanziert die Kinder- und Jugendhilfe ein ähnliches Projekt.
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