Stadtteil geplant

Nach Großbrand: Rösselmühle in Graz nun abgerissen

Steiermark
18.06.2024 17:30

Der Brand der mehr als 700 Jahre alten Rösselmühle in Graz sorgte 2023 für Aufsehen. Ein großer Teil des historischen Gebäude-Ensembles ist nun abgerissen, ein neuer Stadtteil mitten im Bezirk Gries soll entstehen. Die Planungen starten.

„Die Rösselmühle brennt!“ Diese Nachricht verbreitete sich am 1. April des Vorjahres in Windeseile, die hohe Rauchsäule prägte stundenlang das Grazer Stadtbild. Beim fordernden Löscheinsatz geriet die Berufsfeuerwehr an ihre Kapazitätsgrenzen. Wie sich später herausstelle, hatten Jugendliche gezündelt, sie wurden später vor Gericht zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Rund 700 Jahre lang drehten sich die Mühlsteine am Areal, 2014 wurde die Mehlproduktion eingestellt. Durch die großen Brandschäden gab es für einen Großteil des Industriedenkmals keine Rettung mehr, darunter für den Nord- und Südturm östlich des Mühlgangs sowie für ein einsturzgefährdetes Gebäude über dem Mühlgang. 

Am 1. April 2023 brannte die Rösselmühle (Bild: Christian Jauschowetz)
Am 1. April 2023 brannte die Rösselmühle

Neuer Name: „Rösselmühle an der Postgarage“
„Nach rund neun Monaten sind die Abbrucharbeiten abgeschlossen“, berichtet Birgit Leinich, Geschäftsführerin der RoMü GmbH. Sie soll im Auftrag der Eigentümerfamilie Polsterer und des Wohnbauträgers OSW das Areal entwickeln. Dafür wurde nun der Name „Rösselmühle an der Postgarage“ gefunden. Die Postgarage ist ein denkmalgeschütztes Veranstaltungsgebäude direkt angrenzend zur früheren Mühle.

Entstehen soll ein neues Stadtquartier „mit der perfekten Kombination aus Nahversorgung, Handel, Gewerbe, Büro, Freizeit, Kultur und Wohnen“, wie es heißt. Bis Ende des Jahres soll der „klimaorientierte“ städtebauliche Rahmenplan stehen, vor Kurzem ging der Auftrag dafür an das Architektur- und Stadtentwicklungsbüro Kleboth und Dollnig. 

Auf jeden Fall geplant sind öffentliche Parkflächen – wichtig im dicht besiedelten Bezirk Gries. Mitgeplant werden auch die Türme, um die bekannte Silhouette des Stadtteils zu erhalten. Eine Anrainerinitiative betrachtet den geplanten neuen Stadtteil ja skeptisch, auch den Abriss der Türme kritisierte sie.

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