Touristen sollen für Gratis-Öffis in Salzburg verpflichtend zahlen. Mehrere Tourismusorte im ganzen Land haben mit Mobilitätsabgabe keine Freude.
Gratis-Öffis für alle Gäste in Salzburg, bezahlt durch eine Mobilitätsabgabe, die mit der Ortstaxe eingehoben wird. Das ist der Plan von ÖVP-Landes-Vize Stefan Schnöll, mit dem er Touristen für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln begeistern will. Zunächst liegt der Mobilitätsbeitrag bei 50 Cent pro Nächtigung, ab Juli 2027 steigt er auf 1,10 Euro.
„Die Hoffnung ist, dass dann viele erst gar nicht mit dem Auto anreisen“, sagt Schnöll. Im Zuge der Reform soll auch die Ortstaxe erhöht werden, auf Wunsch vieler Tourismusverbände. Mit der Mobilitätsabgabe haben einige Tourismusorte aber keine Freude, im Gegenteil. „Unser Gast braucht das gar nicht. Diese Zwangsbeglückung ist nicht gut“, sagt Wolfgang Breitfuß vom Tourismusverband Saalbach-Hinterglemm.
Er vertritt eine Allianz aus Tourismusorten, die alle gegen die Mobilitäsabgabe sind. Darunter sind mehrere Tourismusverbände aus den drei Gebirgsgauen. Etwa Obertauern, Hochkönig, Saalachtal, Rauris, Katschberg und Bramberg. Sie haben eine negative Stellungnahme zum Gesetzesentwurf abgegeben und appellieren an die Landesregierung, das Gesetz nicht zu beschließen.
Der Landes-Vize will an seinem Plan festhalten
Ein weiterer Kritikpunkt: Man sei in die Ausarbeitung der Maßnahme nicht eingebunden gewesen. Aus dem Büro des derzeit erkrankten Schnöll heißt es, dass nicht alle, aber doch mehrere Verbände eingebunden gewesen seien. Jetzt würden die Stellungnahmen gesichtet.
„Die Rückmeldungen nehmen wir ernst“, sagt ein Sprecher. Es ist gut möglich, dass das Gesetz statt im Juli erst im Herbst beschlossen wird. Am grundsätzlichen Plan, die Gäste für die Öffi-Nutzung mitzahlen zu lassen, will Schnöll aber festhalten.
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