Markus Fuchs ist bei den berühmten Paavo-Nurmi-Games in Turku seinem Frust von der EM in Rom davon gesprintet. Österreichs schnellster Mann, in einem schon skandalösen EM-Semifinale um den Lohn seiner Arbeit gebracht, belegte in einem 100-m-Weltklassefeld mit persönlicher Jahresbestzeit von 10,21 Sekunden den starken sechsten Platz. Fuchs: „Ich bin überglücklich, darauf bin ich stolz. Ich bin hier gegen die Besten der Welt gelaufen!“
Schließlich gewann in Turku Olympiasieger Marcell Jacobs mit großartigen 9,92 vor seinem italienischen Landsmann Chituru Ali (9,96). Dieses Duo hatte in Rom Gold und Silber gewonnen. Dritter wurde bei den Nurmi-Games 200-m-Olympiasieger Andre De Grasse (Kan) mit 10,00. „Das war ein irrsinnig gut besetztes Finale“, konnte Markus Fuchs zu Recht behaupten.
Mit Wind 10,18 Sekunden
Bei perfekten äußeren Bedingungen – angenehme Wärme, strahlend blauer Himmel - hatte sich Markus Fuchs vor vollbesetzten Tribünen in seinem Vorlauf als Vierter in 10,18 Sekunden souverän fürs Finale qualifiziert. Dabei wurde er von einem unzulässig starken Rückenwind von 3,8 m/sek (erlaubt sind 2,0 m/sek) unterstützt. Die 10,18 – Wind hin, Wind her – beflügelten den 28-Jährigen schon mächtig. „Da geht heute was“, war er sich schon vor dem Finale sicher. „Volle Attacke“, nahm er sich vor dem mit vielen Stars besetzten Endlauf vor.
Im Endlauf griff er auch an! Nur viermal war Markus Fuchs in seiner Karriere schneller als jetzt in Turku, an der Spitze steht sein Rekord von 10,08. „Ich warte geduldig auf den Ausreißer nach oben. Es dauert nicht mehr lange. Langsam kommt alles zusammen“, ist sich der 28-Jährige sicher, „Mittwoch geht‘s zum Feinschliff nach Zürich!“ Bei den folgenden Meetings ist Markus Fuchs eine weitere Steigerung zuzutrauen.
Paris kann kommen
Schon vor Turku lag er im Qualifikations-Ranking für die Olympischen Spiele auf dem 44. Platz. 56 Läufer sind in Paris für die 100 m startberechtigt. Fuchs wird diesen Sprung nach Paris sicher schaffen…
Damit lief Markus Fuchs in Turku seinem Frust von Rom auf und davon. Im EM-Semifinale hatte er den Startschuss nicht gehört, lief die 100 m aber voll durch und wähnte sich als vermeintlicher Zweiter schon im Finale. Erst dann erfuhr er, dass der Start zurückgeschossen worden war. Im regulären 100-m-Finale lief er dann sogar noch 10,29 und belegte gesamt den 13. Platz.
Pech bei der Anreise
Auf der Anreise hatte Markus Fuchs, heuer nun wirklich nicht vom Glück verfolgt, großes Pech. Sein geplanter Flug von Stockholm nach Turku wurde am Montagabend abgesagt, wenigstens erhielt er noch in der Morgenmaschine von Schweden hinüber nach Finnland Platz, sodass er rechtzeitig genug noch in Turku, einem Mekka der finnischen Leichtathletik, hatte einfliegen können. „Aber ich habe nur drei Stunden schlafen können!“ Im Sprint von Turku aber war er hellwach!
Paavo-Nurmi-Games in Turku (World Athletics Continental Tour Gold):
Männer: 100 m Finale:
1. Jacobs (Ita) 9,92 Sek.
2. Ali (Ita) 9,96
3. De Grasse (Kan) 10,00
4. Azamati (Gha) 10,14
5. Blake (Kan) 10,17
6. Fuchs (Ö) 10,21
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