Vor sechs Jahren war es noch umgekehrt, doch seit dem Vorjahr ist es Realität: Römisch-katholische Kinder sind an den Linzer Pflichtschulen in der Minderheit. Nicht nur deshalb sieht VP-Stadtvize Martin Hajart die Integrationsreferentin in der Pflicht.
Die Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren schon abgezeichnet. Im Schuljahr 2017/18 zählte man an den Linzer Pflichtschulen noch 4861 Kinder und Jugendliche mit römisch-katholischem Religionsbekenntnis gegenüber 4205 muslimischen Schülern. Sechs Jahre später haben sich die Zahlen völlig gedreht: Auf 4821 Muslime kommen lediglich noch 4150 Katholiken.
65 Prozent mit nicht deutscher Muttersprache
VP-Stadtvize Martin Hajart geben die Zahlen zu denken: „Der Anteil von Kindern in den Linzer Pflichtschulen mit muslimischem Glauben beträgt 37 Prozent. 65 Prozent aller Pflichtschüler haben nicht Deutsch als Muttersprache.“ Wie der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) fordert Hajart die Einführung eines Demokratie-Unterrichts.
Des Weiteren sieht er die Integrationsreferentin, SP-Stadtvize Tina Blöchl, in der Pflicht: „Die Stadt Linz muss der Ghettoisierung entgegenwirken und Maßnahmen zur Integration setzen. Es gab schon 2023 seitens des Integrationsministeriums das Angebot, dass – aufbauend auf einen erstellten Segregationsbericht – gemeinsam Maßnahmen ausgearbeitet werden. Die Stadt Linz hat nicht reagiert.“
Ministerium bot erneut Hilfe an
Heuer soll das Ministerium Linz wieder aufgefordert haben, seit dem letzten Jahr realisierte, handfeste Integrationsmaßnahmen zu nennen und zudem das Angebot mit folgenden Zeilen erneuert haben: „Wir würden die Stadt Linz gerne bei der Umsetzung weiterer Maßnahmen unterstützen und stehen für einen Gesprächstermin zur Verfügung, um mögliche Rahmenbedingungen einer verstärkten Zusammenarbeit zu erörtern.“
Laut Hajart habe der Magistrat nur mit einer Auflistung an Altbekanntem mit großteils nur allgemeinen Maßnahmen geantwortet. Er meint: „Wir müssen endlich handeln, fordern und fördern.“
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