Knittelfeld feiert heuer seinen 800. Geburtstag. In diesem Kontext haben Karl Stocker und David Reumüller ein Festival entwickelt, das mittlerweile fast schon den Rahmen sprengt. Mit Konzerten, Theater, Film, Ausstellungen und Aktivismus möchte man der Stadt einen ordentlichen Kick verpassen.
Als Vorlage für die Mega-Veranstaltung, die von 25. Oktober bis 2. November über die Bühne geht, diente das legendäre „communication71“, das Anfang der 1970er-Jahre der Jugendkultur in Knittelfeld ordentlich Auftrieb gab. Folgerichtig nennen Design-Experte und Ausstellungsmacher Karl Stocker sowie Künstler und Musiker David Reumüller ihr Festival Communication24 und erhoffen sich eine ähnliche Wirkung.
„Knittelfeld leidet so wie andere steirische Städte unter viel Leerstand im Zentrum“, sagt Stocker über seine Heimatstadt. Auch hielte sich das Angebot für Jugendliche in Grenzen. Das Festival soll also nicht nur für Unterhaltung und Kommunikation sorgen, sondern eine Art Initialzündung für die Jugend sein. Es gilt einfach, aktiv zu werden und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Das Programm, das die Beiden auf die Beine gestellt haben, kann sich wirklich sehen lassen. Voodoo Jürgens, EsRap und Attwenger sorgen im Kulturhaus Knittelfeld für Stimmung, Fuzzman schreibt bereits an einem Lied für Knittelfeld und Berndt Luef steuert Jazziges bei. Heavy Metal kommt von Rottën, Techno von Monique Fessl, Elektro Guzzi und anderen mehr. Für den internationalen Anstrich sorgt John Maus.
Zukunftsweisende Projekte
Doch die Konzerte sind nur ein Teil des umfangreichen Angebots. Ein von Birgit Bachler und Sigrid Bürstmayr konzipiertes, begehbares Freundschaftsbuch soll zum Sammelalbum der ganzen Stadt werden und einen der Leerstände im Zentrum bespielen. Eine interaktive Foto-Ausstellung (von Sandro Zangrando, Tomislav Bobinec, Astrid Drechsler, Max Seitweger und Karl Stocker) würdigt zudem die Alltagshelden und -heldinnen. Und in Kooperation mit dem steirischen herbst erarbeitet das Grazer Theater im Bahnhof das Polit-Stück „Spiel mir das Lied von Knittelfeld oder die Pubertät der FPÖ“.
Eine weitere Kooperation gibt es mit der Diagonale, die Filme zeigen wird. Christoph Grissemann und Dirk Stermann weiten vor Ort ihr beliebtes TV-Format auf „Willkommen Knittelfeld“ aus und haben interessante Persönlichkeiten aus der Stadt zu Gast. Komponist Peter Kutin bespielt mit einem Projekt leer stehende Geschäftslokale, OchoResotto sorgt für faszinierende Fassaden, und das Wiener Fluc macht Knittelfeld zur Club-Location.
Workshops – etwa von Monique Fessl für angehende DJs oder den Künstlern Gernot Passath und Georg Dienstl für Siebdruck – sollen Jugendliche ebenso anregen wie der experimentelle „Raum für Zukunft“, in dem Schüler und Lehrlinge ihre Visionen für die Zukunft erarbeiten. Ein Projekt, das bis ins kommende Jahr reichen wird und einen weiteren Leerstand bespielt.
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