Der Kampf gegen Putins Regime wird nie enden: Nadya Tolokonnikova (34), Gründerin der Punk-Band Pussy Riot, stellt im Linzer OK aus. Sie selbst gilt in Russland als Verbrecherin, ihre Kunst aber ist kompromisslos, beklemmend, radikal, großartig.
Im Februar 2012 – also noch lange vor dem Ukraine-Krieg – gingen Bilder um die Welt, die Vladimir Putins Russland anprangerten: Aktivistinnen des Kunstkollektivs Pussy Riot machten in einer Moskauer Kirche die gesellschaftskritische Aktion „Punk Prayer“ samt Generalabrechnung mit Putin.
Daraufhin landeten Mitglieder der Gruppe im Straflager, verurteilt wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“. Auch Nadya Tolokonnikova lebte zwei Jahre in Sibirien in Haft.
Blick durch Gitterstäbe
Ihre Pritsche in einer Zelle kann man nun auch im OK testen. Der Blick durch die Gitterstäbe richtet sich auf eine Videowall, die Protestaktionen von Pussy Riot im Loop abspielt. Das ist nur ein kleiner Teil der beeindrucken Ausstellung „Rage/Wut“ (bis 20. 10.). Erstmals zeigt die junge Künstlerin von Tolokonnikova ihre Videos, Bilder und Installationen im Museum.
Erinnerung an bekannten Kreml-Kritiker
Im Video „Putin’s Ashes“ tragen Frauen aus der Ukraine, aus Russland und Weißrussland die typischen Pussy-Riot-Masken und verbrennen das Bild Putins. Porträts anonymer Pussy-Riot-Mitglieder werden von einem Heiligenschein voller Protestbotschaften umkränzt, auch an Kreml-Kritiker Alexei Nawalny wird erinnert.
Sexpuppen leisten Widerstand
„Meine Arbeiten werden über Social Media auch in Russland gesehen“, sagt Tolokonnikova im „Krone“-Talk. „Die Hoffnung auf Veränderung besteht.“ In den Augen der russischen Regierung ist sie ein Verbrecherin, ihr Aufenthaltsort im Ausland ist geheim. In der Kapelle vor dem OK gibt es noch eine provokante Installation: Sexpuppen im Pussy-Riot-Stil als Symbole für feministischen Widerstand.
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