Zweite Asien-Station

Gas, Waffen, Krieg: Putin nach Hanoi weitergereist

Ausland
20.06.2024 11:34

Im Anschluss an seinen Besuch in Nordkorea ist der russische Präsident Wladimir Putin nach Vietnam weitergereist. Er traf Donnerstagfrüh (Ortszeit) zu einem Staatsbesuch in dem südostasiatischen Land ein, das seit Sowjetzeiten ein Verbündeter Russlands ist.

Zum Auftakt seiner Gespräche in Hanoi traf Putin mit dem vietnamesischen Präsidenten To Lam zusammen. Der Ausbau der strategischen Partnerschaft mit Vietnam sei für Russland eine Priorität, sagte der Kremlchef, der das Land mit seinen knapp 100 Millionen Einwohnern zum fünften Mal besucht.

Vietnams Präsident lobt Russlands „innenpolitische Stabilität“
Putin kündigte Investitionen russischer Unternehmen in vietnamesische Flüssiggasprojekte an und lud den vietnamesischen Präsidenten zum 80. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland im kommenden Jahr nach Moskau ein. Lam gratulierte seinem Gast zur Wiederwahl und lobte Russlands Errungenschaften, etwa die „innenpolitische Stabilität“.

Der blumige Empfang von Gastgeber To Lam zauberte Putin eine Art Lächeln ins Gesicht. (Bild: AP/Nhac Nguyen)
Der blumige Empfang von Gastgeber To Lam zauberte Putin eine Art Lächeln ins Gesicht.

Vietnam soll Russland Waffen abkaufen
Experten erwarten, dass Putin Vietnam zu Waffenkäufen in Russland drängt. Zugleich wolle er zeigen, dass er trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine international nicht isoliert sei. Der ukrainische Botschafter in Hanoi, Olexander Haman, sagte der dpa, er erwarte nicht, dass Vietnam seine neutrale Haltung zum Krieg aufgeben und Russland unterstützen werde. Es gehöre zu den Grundsätzen vietnamesischer Sicherheitspolitik, nicht für eine Seite Partei zu ergreifen.

„Strategische Festung“: Schulterschluss mit Nordkorea erneuert
Erste Station von Putins Asienreise war zuvor Nordkorea, wo es ausdrücklich um Unterstützung im Ukraine-Krieg gegangen war. Russland kauft laut westlichen Erkenntnissen in dem abgeschotteten kommunistischen Land Munition und Waffen.

Weniger klar ist, welche technische Hilfe Russland im Gegenzug Nordkorea leistet. Das wird im Westen, aber auch in China mit Misstrauen gesehen. Nordkorea arbeitet an eigenen Atomwaffen. Putin und der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un unterzeichneten am Mittwoch einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft.

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