Gut 7600 Mitarbeiter hätten am Mittwoch ihre Stimme bei der Betriebsratswahl an der Uniklinik Graz abgeben können. Hätten: Denn mit 33,3 Prozent war die Beteiligung nieder wie nie zuvor. Verluste musste das ÖVP-nahe „Team-Klinikum Graz“ einstecken.
Das „Team-Klinikum Graz“ (TKG, vormals ÖAAAB-FCG) mit Michael Tripolt an der Spitze sorgte im April mit der frühzeitigen Auflösung des Betriebsrates für Aufsehen.
Verfrühter Wahltermin
Warum die 7640 Wahlberechtigten ein Jahr früher als geplant zur Wahlurne schreiten sollten, begründete der Vorsitzende damals so: „Es liegen unruhige politische Zeiten vor uns, in denen unser Gesundheitswesen zur Spielwiese von Parteipolitik und Einzelinteressen zu werden droht“. Gemeint war damit in erster Linie die steirische Landtagswahl im Herbst und der drohende Rechtsruck.
Allen voran Eiko Meister von der UVA (Unabhängige Vertretung für alle) übte scharfe Kritik: „Ich halte es für ein schlechtes Zeichen, gerade in schwierigen Zeiten eine stabile Vertretung willfährig zu zerschlagen. Noch dazu, wenn eine solche Entscheidung offensichtlich in den Dunstkreis parteipolitischer Überlegungen gerückt wird“, sagte er damals auf „Krone“-Anfrage.
Zwei Gewinner, ein Verlierer
Am Donnerstag war es nun soweit, bis Mitternacht wurden die Stimmen ausgezählt. Das Ergebnis stellt sich wie folgt das: Das TKG verlor drei Mandate, die UVA kann sich über ein Plus von vier Mandate freuen, die FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) mit Sandra Hofer an der Spitze gewann zwei Mandate hinzu.
In Mandaten insgesamt bedeutet dies: TKG/18, UVA/7, FSG/5. Damit behält das Team-Klinikum Graz trotz Verlusten die absolute Mehrheit.
Alle Fraktionen hat im Vorfeld vor allem ein Wunsch geeint: eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. Dies war aber leider nicht der Fall: Laut Auszählungsstand Donnerstagfrüh nahmen nur 33,3 Prozent der Angestellten und Arbeiter von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Bei der vorangegangenen Wahl waren es immerhin noch gut 40 Prozent.
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