Der Felsbandweg wurde in früheren Zeiten vor allem von Schmugglern genutzt, um unentdeckt die Landesgrenze zu queren. Heute ist dieser das Highlight einer abwechslungsreichen Rundtour.
Ein markantes Felsband erstreckt sich entlang der Landesgrenze zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und Vorarlberg. Unter den teils überhängenden Felswänden führt ein eindrucksvoller Wanderweg, der in früheren Zeiten vor allem von Schmugglern genutzt wurde, bis zur Burgruine Schellenberg (benannt nach den Herren von Schellenberg, die ursprünglich aus dem oberen Isartal stammten, Anm.).
Typ: Rundwanderung
Dauer: knapp drei Stunden Ausgangspunkt: Kirche St. Corneli, Tosters
Ausrüstung: Laufschuhe mit gutem Profil, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, eventuell Wanderstöcke und Getränke mitnehmen
Einkehrmöglichkeiten: in Tosters vorhanden
Öffentl. Verkehrsmittel: Buslinie 403 (ab Feldkirch Katzenturm bis Tosters Burgweg und dann zu Fuß)
Startpunkt für die abwechslungsreiche Rundtour über die Landesgrenze ist bei der Kirche St. Corneli in Tosters. Die Ursprünge dieses denkmalgeschützten Gebäudes dürften bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Interessant ist, dass die Anlage auch ein besonderes Naturdenkmal beherbergt: An der nördlichen Friedhofsmauer steht die „Tausendjährige Eibe“, die als ältester Baum Vorarlbergs und wohl auch als einer der ältesten österreichweit gilt. Der Baum weist im unteren Bereich einen Umfang von mehr als fünf Metern auf, was auf sein hohes Alter schließen lässt. Zahlreiche Pilger, die in der Hoffnung auf Heilung und Wunder im Laufe der Jahrhunderte Rinde abschabten sowie ein Blitzschlag hatten der Eibe allerdings großen Schaden zugefügt. Eine „Sanierung“ des Baumes Anfang der 1990er-Jahre stellte sicher, dass dieser weiterhin überdauern kann.
Am historischen Sakralgebäude vorbei, führt der Wanderweg durch den Wald ansteigend hinauf bis zur „Egg“. Von dort bietet sich ein toller Ausblick über das gesamte Rheintal.
Spektakulärer Weg unter schroffen Felsen
Über einen kurzen Abschnitt folgt man nun der Schotterstraße und zweigt dann erneut in den Wald ab. Der Trampelpfad mündet schließlich in den Felsbandweg, der über eine Strecke von rund zwei Kilometern unter dem überhängenden Stein hindurchführt. Selbst an warmen, sonnigen Tagen ist es auf diesem Abschnitt der Wanderung meist angenehm temperiert. Die dichten Baumreihen zur Linken und der schroffe, steil ansteigende Fels zur Rechten bilden eine Art Hohlweg, der in anhaltendes Dämmerlicht getaucht ist und dadurch besonders archaisch wirkt. Das Gebiet ist auch bei Boulder- und Kletterenthusiasten beliebt, worauf zahlreiche Karabiner im Fels hinweisen.
Der Bittersüße Nachtschatten gehört, wie der Name bereits vermuten lässt, zur Familie der Nachtschattengewächse. Es handelt sich um eine krautige, verholzende Kletterpflanze, deren oberirdische Teile sich über acht bis zehn Meter ausbreiten können. In Mitteleuropa wächst der Bittersüße Nachtschatten meist zu einem rankenden Halbstrauch heran. Die Blätter sind sehr variabel und können sogar an einem Spross unterschiedlichste Form und Größe annehmen. Die Blüten sind fünfzählig, eher klein und purpurn bis violett oder weiß gefärbt. In jedem Teilblütenstand gibt es von Juni bis August acht bis 24 Einzelblüten, welche Hummeln, Bienen und Schwebfliegen anlocken. Die Pflanze bringt kugelförmige, leuchtend rote Beeren als Früchte hervor. Der Bittersüße Nachtschatten braucht stickstoffreichen, lehmigen bis tonigen Boden Boden, um zu gedeihen. Wichtig ist zudem ausreichend Feuchtigkeit. Die Pflanze enthält giftige Alkaloide und Saponine.
Auf dem Felsbandweg geht es weiter bis zum Grenzübertritt ins Fürstentum. Über die Burgruine Neu-Schellenberg und den Eschnerberg führt die Runde anschließend wieder retour ins Ländle.
Einer der ältesten Siedlungsplätze
Der Eschnerberg (auch Schellenberg) ist ein Bergrücken, dessen größerer, südlicher Teil sich im Liechtensteiner Unterland befindet, während sich der kleinere, nördliche Teil im Bezirk Feldkirch erhebt. Es handelt sich um einen abgesunkenen, vom ehemaligen Rheingletscher geformten Inselberg, der zu den ältesten Siedlungsplätzen im Rheintal zählt. Funde, die bei archäologischen Grabungen getätigt wurden, datieren bis in die mittlere Jungsteinzeit zurück (ca. 4400 v. Chr.).
Der Waldmistkäfer wird zwischen 12 und 19 Millimeter lang, die Art ist in ganz Europa verbreitet. Die Tiere sind schwarzblau gefärbt, wobei die Deckflügel auch einen violetten oder grünen Schimmer aufweisen können. Der Halsschild ist bei manchen Exemplaren blauviolett gefärbt. Die Käfer ernähren sich von Kot sowie mitunter Pilzen und Baumsäften. Männchen und Weibchen bauen im Frühjahr bis zu 80 Millimeter tiefe sowie verzweigte Stollen in die Erde für die Eiablage. Die weiblichen Tiere erledigen die Grabungsarbeiten, während die männlichen für den Abtransport der ausgeworfenen Erde sorgen. Die Insekten wirken vielleicht etwas schwerfällig, sind aber tag- und nachtaktiv sowie flugfähig. Der Waldmistkäfer kann auch Laute erzeugen, beispielsweise um einen potenziellen Partner zu umwerben. Die Laute werden erzeugt, indem spezialisierte Teile des Skeletts gegeneinander gerieben werden.
Aufgrund der Herrschaft des Adelsgeschlechts der Schellenberger wurde im Laufe des Mittelalters die Bezeichnung Schellenberg geläufiger als der ursprüngliche Name Eschnerberg, wobei beides noch Verwendung findet. An und auf den Hängen liegen heute die Ortschaften Eschen, Mauren, Gamprin, Ruggell und Schellenberg im Fürstentum Liechtenstein sowie die Ortsteile Fresch und Tosters auf Vorarlberger Seite. Dorthin führt die Rundwanderung zurück.
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