Es mag uns gefallen oder auch nicht: Die österreichische Gesellschaft verändert sich, und zwar nicht nur in Städten. Wie wichtig das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion ist, heben unzählige Personen laut und deutlich hervor.
„Vielfalt ist unsere Stärke“, findet sich auch auf den Homepages unserer Schulen. Doch wie steht es eigentlich um die Vielfalt innerhalb der Islamischen Glaubensgemeinschaft? Genau diese Frage stellte ich mir, als ich von dem Fall einer Religionslehrerin gelesen habe. Weil die Frau ihr Kopftuch im Unterricht abgelegt hatte, wurde sie, im Gegensatz zu ihren Kolleginnen, nicht als Landeslehrerin angestellt. Sie klagte die Glaubensgemeinschaft und hat den Prozess nun in erster Instanz gewonnen. Mittlerweile arbeitet sie nicht mehr als islamische Religionslehrerin.
Das ist sehr bedauerlich. Denn genau diese mutige Frau leistet mehr Integrationsarbeit in ihrem Unterricht als all die angebotenen Workshops zum Thema. Sie zeigt muslimischen Schülern und ihren Eltern: Schaut her, ich bin gläubig, obwohl ich kein Kopftuch trage. Ich kleide mich, wie es mir gefällt, und begehe deshalb keine Sünde.
Solche Frauen brauchen muslimische Mädchen zum Vorbild und als Unterstützung. Dass die erzkonservative Islamische Glaubensgemeinschaft dies verhindern möchte, verwundert nicht. Dass sonst so engagierte Mahner für Vielfalt hier plötzlich verstummen, macht mich immer noch wütend.
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