Schneewasser, Unwetter

Flusspegel steigen: Bangen vor Hochwasser in Tirol

Tirol
21.06.2024 14:25

Die Hitze der vergangenen Tage sorgt in Tirol für viel Schmelzwasser, und ab Freitag sind auch noch schwere Gewitter bzw. Unwetter prognostiziert. In Innsbruck etwa hat der Inn bereits die Marke eines fünfjährlichen Hochwassers überschritten, bevor überhaupt nur ein Regentropfen fiel. Jetzt werden Schutzmaßnahmen eingeleitet. Auch das Land ist alarmiert.

Der Pegelstand des Inn lag am Freitag in den frühen Morgenstunden bereits bei HW5 – der Wert für ein statistisch fünfjährliches Hochwasser. „In den Nachmittagsstunden ist aufgrund einer Unwetterwarnung unter anderem für den Zentralraum Innsbruck gebietsweise mit schweren Sturm- bis Orkanböen sowie Starkregen zu rechnen. Ein Anstieg des Pegelstandes auf HW30 ist möglich“, warnte die Stadt in einer Aussendung.

Unter anderem auf Höhe Sanatorium Kettenbrücke wurden schon Hochwasserschutzelemente aufgestellt. (Bild: Birbaumer Christof/Krone KREATIV)
Unter anderem auf Höhe Sanatorium Kettenbrücke wurden schon Hochwasserschutzelemente aufgestellt.

Gemeindeeinsatzleitung tagte
In der Landeshauptstadt tagte zu Mittag die Einsatzleitung. Die Prognoselage sei weiterhin „diffus“, so Sprecherin Katharina Rudig im Anschluss zur APA. Der Pegel könnte auch ein wenig über ein 30-jährliches Hochwasser hinausgehen, heißt es. Die Wasserrettung sei jedenfalls vorbereitet und ihr Personalstand erhöht worden.

Erhöhte Vorsicht im Freien
„Wir bitten die Bevölkerung jedenfalls schon jetzt, die Wetterlage im Allgemeinen genau zu beobachten, bewegliche Gegenstände vom Freien in die Innenräume zu transportieren sowie Türen und Fenster zu schließen“, so Bürgermeister Johannes Anzengruber.

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Wir bitten die Bevölkerung, die Wetterlage genau zu beobachten.

Innsbrucks ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Anzengruber. (Bild: Birbaumer Christof)

Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber

Vorsicht sei auch beim Aufenthalt im Freien und in der Natur geboten: „Durch Orkanböen kann es zu umstürzenden Bäumen kommen. Bitte halten Sie sich von den Ufern von Inn und Sill fern“, so der Stadtchef.

Auch Land warnt vor Hochwasser und Unwetter
Auch beim Land Tirol ist man aufgrund der Prognosen und der Pegelstände alarmiert. Für Freitag war bereits eine Gewitterwarnung ausgegeben worden.

In Rattenberg wurde am Freitag der Hochwasserschutz installiert. (Bild: ZOOM Tirol)
In Rattenberg wurde am Freitag der Hochwasserschutz installiert.
Teilweise ging der Inn auch schon über. So wie hier bei Rotholz auf einen Fahrradweg. (Bild: ZOOM Tirol/Krone KREATIV)
Teilweise ging der Inn auch schon über. So wie hier bei Rotholz auf einen Fahrradweg.

Die Geosphere Austria gab Warnstufe „Orange“ aus, die dritthöchste auf der vierstufigen Skala. Laut Prognosen seien die hauptbetroffenen Gebiete der Zentralraum Innsbruck und das Tiroler Unterland. „Gebietsweise sind großer Hagel und schwere Sturm- bis Orkanböen sowie Starkregen möglich.“

Schneeschmelze und starker Regen
„Die starke Schneeschmelze insbesondere im Schweizer Engadin und im Tiroler Oberland führt aktuell bereits zu einer erhöhten Wasserführung am Inn“, erklärte Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Freitagmittag. Ab dem Nachmittag bis Samstagfrüh sei zudem mit starken Niederschlägen am Alpenhauptkamm zu rechnen.

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Nach derzeitigem Stand ist eine weitere Unwetterfront mit starken Regenfällen für die Nacht von Samstag auf Sonntag prognostiziert. 

Land Tirol

Es werden bis zu 80 Liter pro Quadratmeter Niederschlag prognostiziert – lokal kann der Regen sogar noch stärker ausfallen. Zudem ist nach derzeitigem Stand eine weitere Unwetterfront mit starken Regenfällen für die Nacht von Samstag auf Sonntag prognostiziert. 

Aktuelle Pegelstände

Auf der Webseite „Hydro Online“ des Landes Tirol sind aktuelle Pegelstände stets abrufbar:

https://hydro.tirol.gv.at/#/Wasserstand?station=201525 

HW30 oder noch mehr möglich
Hinsichtlich Hochwasser seien unter anderem der Inn, die Sanna, die Ötztaler Ache sowie die Sill und ihre Zubringer gefährdet. Je nach Verlauf der Gewitter sei ein 30-jährliches Hochwasser (HW30) oder sogar mehr möglich.

Durch mögliche Unwetter könne es auch zu lokalen Stromausfällen, Straßensperren oder auch Verspätungen und Ausfällen im öffentlichen Verkehr kommen.

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