Achtelfinale fix

Ronaldos Portugal nimmt auch die Hürde Türkei!

Fußball EM
22.06.2024 19:53

2. Spiel, 2. Sieg – Portugal ist bei der EM 2024 weiterhin erfolgreich! Die Nummer 6 der Fußball-Welt präsentierte sich bereits deutlich besser als noch zum Auftakt gegen Tschechien, setzte sich gegen die Türkei mit 3:0 durch, steht nun im Achtelfinale und hält damit den Kurs auf ihren 2. EM-Titel nach 2016 …

Sieben Siege und zwei Niederlagen in bisher neun Aufeinandertreffen, die letzte „Null-Meldung“ vor über zwölf Jahren – entgegen dieser Statistik war im Signal-Iduna-Park, der Heimstatt von Borussia Dortmund, anfangs nicht viel von einer veritablen Favoritenrolle Portugals gegen die Türkei bemerkbar. Die von ihrem italienischen Trainer Vincenzo Montella in einem 4-5-1 gegen den Ball agierenden Türken – ohne den Ex-Rapidler Mert Müldür – machten die gefährlichen Räume für die Iberer zumeist geschickt zu, auch wenn sie Ronaldo und Co. durchaus spielen ließen.

(Bild: AP/Associated Press)
(Bild: AFP)

Erste echte gefährliche Aktion gehört den Türken
Nach Halbchancen von „CR7“ (2./Goalie Altay Bayındır packte ohne Probleme zu) und Bruno Fernandes (4./geblockter Distanzschuss) gehörte dann die erste echte gefährliche Aktion den immer wieder den direkten Weg nach vorne suchenden Türken: Nach einer Çelik-Flanke von rechts kam Kerem Aktürkoğlu im Strafraum in extremis einen Tick vor João Cancelo an den Ball und hätte eigentlich das Tor machen müssen – doch der Abschluss geriet zu schwach und ungenau und konnte noch ins Tor-Out geklärt werden (7.).

Mit wildem Hin und Her statt fadem Ball-Geschiebe ging’s im Anschluss weiter, dank einem Mehr an Ballbesitz mit Vorteilen für die Portugiesen, bei denen dem 39 Jahre und 138 Tage alten Cristiano Ronaldo deutlich anzusehen war, wie gerne er mit einem Treffer zum ältesten EM-Torschützen aller Zeiten werden wollte. Während ihm als Kopfball-„Schützen“ (8.) und Kopfball-Vorbereiter (15.) jegliche Fortune fehlte, durfte er sich kurz darauf zumindest als Teamkollege über das 1:0 für Portugal freuen.

Türke sorgt für frühe Vorentscheidung der Partie
Nach Vorarbeit von Rafael Leão steckte Nuno Mendes bereits im Sechzehner von der Grundlinie zur Mitte durch, wo Cristiano Ronaldo den von Orkun Kökçü abgefälschten Ball noch verpasste, Bernardo Silva aus rund 12 Metern aber mit links traf (21.). Und die Portugiesen blieben am Drücker, sperrten die nun verunsicherten „Ay-Yıldızlılar“ in ihrer Spielhälfte ein. Dennoch war es im Endeffekt kein Kicker der „Seleção“, sondern ein Türke, der für die frühe Vorentscheidung der Partie sorgte.

(Bild: AFP/AFP )

Nach einem missglückten Steilpass-Versuch von João Cancelo auf Cristiano Ronaldo, der im „Playbook“ der einstudierten Aktionen gedanklich eine andere Seite aufgeschlagen hatte. Verteidiger Samet Akaydin wollte den nun verwaisten Ball zu seinem Goalie Bayındır zurückpassen, übersah dabei jedoch, dass dieser aus seinem Kasten gekommen war und sich rechts postiert hatte – und es kam, wie es kommen musste: Der Rückpass kullerte an Freund und Feind vorbei ins Türkei-Tor, die Rettungsversuche des Tormanns und von Zeki Çelik kamen zu spät (29.).

Türkei rettet sich mit Anstand in die Pause
Die Mannen von Coach Montella wankten nun, retteten sich aber mit Anstand in die Pause: Zwei gute Chancen auf den Anschlusstreffer aus dem Nichts durch einen Schuss von Aktürkoğlu (31.) und Kökcü (41.) verpassten sie zwar, selbst ließen sie aber auch nicht mehr als Halbchancen für den Europameister von 2016 zu, etwa von Bruno Fernandes (35.) oder Cristiano Ronaldo (37.).

Zur Pause wechselten beide Teamchefs, während Montella mit Yusuf Yazici anstelle von Kökcü auf mehr Offensiv-Power setzte, tauschte Roberto Martínez bei den Portugiesen lediglich die beiden Gelb-belasteten João Palhinha (für Rúben Neves) sowie Pedro Neto (für Rafael Leão) aus und adaptierte seine Formation vom 4-3-3 in ein vorsichtigeres 4-4-1-1.

(Bild: AFP)

Bruno Fernandes macht den Deckel drauf 
An der Spielcharakteristik änderte sich dadurch kaum etwas, die Portugiesen verteidigten ihre 60:40-Führung in der Ballbesitz-Statistik konsequent und zehn Minuten nach Wiederanpfiff waren die Würfel endgültig gefallen. Nach einem vertikalen Vitinha-Pass und einem fatalen Ausrutscher Çeliks lief Altstar Cristiano Ronaldo gemeinsam mit Bruno Fernandes aufs Gehäuse von Bayındır zu und anstatt selber historisch einzunetzen, legte „CR7“ uneigennützig, einigermaßen überraschend und völlig entgegen der ihm nachgesagten „Tor-Gier“ zu seinem Teamkollegen ab – und der ManUnited-Star machte den Deckel auf den Sieg Portugals gegen die Türkei drauf (56.)

Dass sie gegen Portugal keinen Drei-Tore-Rückstand aufholen würden, wäre bereits an einem „normalen“ Tag ziemlich sicher gewesen – am heutigen-EM Abend war das Match aber damit definitiv entschieden. Teamchef Montella bescherte den zahlreichen Fans auf den Rängen immerhin noch insofern eine große Freude, indem er Jungstar Arda Güler einwechselte (70./für Yunus Akgün).

(Bild: AP)
(Bild: AFP)
(Bild: AP)

„Flitzer“ nehmen Cristiano Ronaldo für Selfies ins Visier
Für Spannung sorgten in der nun langsam ausklingenden Partie nur mehr vier „Flitzer“, die sich an den Ordnern vorbeischummelten und allesamt Cristiano Ronaldo für Selfies ins Visier nahmen – mehr dazu finden Sie HIER! Portugal war dem 4:0 in den Schlussminuten zwar näher als die Türken dem Ehrentreffer, aber Cristiano Ronaldo (66.) und Bernardo Silva (88., 89.) ließen die allerletzte Konsequenz vermissen. Am Ende völlig wurscht, mit dem 3:0 löste man das Achtelfinal-Ticket dennoch souverän …

Das Ergebnis:
Türkei – Portugal 0:3 (0:2)
Dortmund, Signal-Iduna-Park, SR Zwayer (GER)

Tore: 0:1 (21.) Bernardo Silva, 0:2 (28.) Akaydin (Eigentor), 0:3 (56.) Bruno Fernandes

Gelbe Karten: Bardakci, Akaydin, Celik bzw. Leao, Palhinha

Türkei: Bayindir – Celik, Bardakci, Akaydin (76. Demiral), Kadioglu – Calhanoglu, Ayhan (59. Yüksek) – Akgün (70. Güler), Kökcu (46. Yazici), Aktürgoglu (59. Yildiz) – Yilmaz
Portugal: Costa – Cancelo (68. Semedo), Dias, Pepe (83. A. Silva), Mendes – Vitinha (88. J. Neves), Palhinha (46. R. Neves), Fernandes – B. Silva, Ronaldo, Leao (46. Neto)

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(Bild: KMM)



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