Georgiens Fußball-Nationalmannschaft hat Tschechien bei der EM in Deutschland ein 1:1 abgetrotzt. Der Turnier-Neuling holte am Samstag dank eines Handelfmeters und einer herausragenden Torhüterleistung den ersten EM-Punkt überhaupt. Vor ihrem Gruppenfinale gegen Portugal dürfen die Osteuropäer um Otar Kiteishvili sogar vom Aufstieg träumen. Der Bundesliga-Spieler der Saison drückte in Hamburg angeschlagen erneut nur die Bank.
Patrik Schick (59.) bewahrte die klar tonangebenden Tschechen vor der zweiten Niederlage im laufenden Turnier. Auch sie stehen vor einem Herzschlagfinale am letzten Gruppenspieltag. Gegner ist die Türkei. Georges Mikautadze hatte den Außenseiter per Strafstoß in Führung gebracht (45.+4).
Bärenstarker Goalie
Georgiens „Kreuzritter“ präsentierten erneut immensen Vorwärtsdrang, brauchten für den historischen Punkt aber einen bärenstarken Goalie. Nach rasanten Anfangsminuten, in denen Tschechien ein brandgefährliches Flankenspiel aufzog, hatte Giorgi Mamardashvili bereits drei starke Paraden auf dem Konto. In der 23. Minute war der Schlussmann von Valencia geschlagen, doch das Flipper-Tor von Adam Hlozek zählte wegen eines unabsichtlichen Handspiels zurecht nicht.
Angespornt vom stimmgewaltigen eigenen Anhang wussten die Georgier um ihren Napoli-Star Khvicha Kvaratskhelia mit mutigen Dribblings zu gefallen, der erste Torschuss aber war gleichzeitig ein Elfmeter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Robin Hranac – der Eigentorschütze gegen Portugal – hatte einen Freistoß-Querschläger an den ausgestreckten Arm bekommen. Mikautadze, der schon beim 1:3 gegen die Türkei Georgiens ersten EM-Treffer erzielt hatte, verwertete sicher (45.+4).
Sechster EM-Treffer von Schick
Mamardashvili rettete die Pausenführung für Georgien gegen Schick (45.+5), in der 59. Minute war aber selbst der 1,99-m-Mann machtlos. Schick stand für den Stangenabpraller nach einem Corner goldrichtig. Es war bereits der sechste EM-Treffer des Leverkusen-Goalgetters, der wenig später verletzt ausfiel. Der Ausgleich war überfällig gewesen, denn die strukturierter auftretenden Tschechen waren und blieben tonangebend. Zuvor allerdings hatte Anzor Mekvabishvili im Konter das mögliche 2:0 ausgelassen (57.).
Riesenchance ganz am Schluss
Die Tschechen, die Portugal zum Auftakt erst in der Nachspielzeit 1:2 unterlegen waren, schnürten den Gegner in der Folge ein. Georgien schaffte zunehmend weniger Entlastung, hielt das Ergebnis aber mit viel Leidenschaft. Tschechien riskierte alles – und lief in letzter Sekunde in einen beinahe folgenschweren Konter. Doch „Joker“ Saba Lobjanidze schloss die 3:1-Situation mit einem Fehlschuss über die Querlatte ab.
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