Drei Tage, 76 unterschiedliche Programmpunkte, 32 Spielstätten und 11.000 Zählkarten: Das sind die Eckdaten des diesjährigen Festes zur Festspieleröffnung in Salzburg.
Dass das Fest dieses Mal am 19. und 20. Juli stattfindet und mit dem 26. Juli auch auf den Tag der offiziellen Eröffnung des Festivals ausgedehnt wurde, hat einen Grund: den „Jedermann“.
Weil Freitag und Samstag Generalprobe und Premiere der Neuinszenierung auf dem Domplatz stattfinden, könne aus Sicherheitsgründen nicht zeitgleich der Fackeltanz über die Bühne gehen, begründete Festorganisatorin Renate Stelzl am Freitag bei einem Pressegespräch.
Während am ersten Wochenende des Festes mit Konzerten, Lesungen oder der Generalprobe des „Jedermann“ die Einblicke in das Festspielprogramm im Vordergrund stehen, hat am Tag der Festspieleröffnung die Volkskultur mit dem Begrüßungssalut der Prangerstutzenschützen, Tanzgruppen, dem Salzburger Volksliedkreis, den Lessacher Alphornbläsern, Turmbläsern und dem traditionellen Fackeltanz auf dem Residenzplatz ihren großen Auftritt.
Generalprobe für Publikum geöffnet
„Wenn das Haus durchsichtig wird, gehören die Sterne mit zum Fest“, zitierte Festspielpräsidentin Kristina Hammer einen Satz von Festspielgründer Hugo von Hofmannsthal, der als Leitlinie über das Programm dienen könnte. Die Besucher erwarten mehrere Generalproben: So erhalten sie in der Kollegienkirche bei der Probe für „Et exspecto“ einen Vorgeschmack auf die Ouverture spirituelle. Auch das Ensemble Vox Luminis XL lädt zur Generalprobe, bei der unter anderem die Motette für 40 Stimmen in acht Chören von Thomas Tallis aufgeführt wird. „Ein Gänsehautmoment“, versprach Hammer. Erster Höhepunkt am Freitagabend ist die für Publikum geöffnete Generalprobe des „Jedermann“. Der Erlös aus den vergünstigten Karten werde einem wohltätigen Zweck zukommen, sagte die Präsidentin.
Wenn das Haus durchsichtig wird, gehören die Sterne mit zum Fest
Festspielpräsidentin Kristina Hammer zitiert Gründer Hugo von Hofmannsthal
Die beliebte Autogrammstunde im Eingangsfoyer des Großen Festspielhauses ermöglicht Begegnungen mit Künstlern wie Jedermann Philipp Hochmair, der Sopranistin Asmik Grigorian, dem Tenor Julian Pregardien oder Regisseur Peter Sellars. Auch das Direktorium trägt zum Fest bei. Präsidentin Hammer diskutiert mit KHM-Direktorin Sabine Haag und Domquartier-Direktorin Andrea Stockhammer unter dem Titel „Vision, Mythos, Wagnis“ darüber, wie sich Kulturinstitutionen in die Zukunft führen lassen. Intendant Markus Hinterhäuser ist mit Bariton Georg Nigl im Ö1 Klassik Treffpunkt zu Gast. Der kaufmännische Direktor Lukas Crepaz erläutert bei Führungen durch die Festspielhäuser die bevorstehenden Bauvorhaben.
Fixpunkte sind der Auftritt des Salzburger Straßentheaters und Konzerte des Young Singers Projects oder des Salzburger Festspiele und Theater Mädchenchors. Thomas Gansch ist mit der Blasmusik Supergroup im Haus für Mozart zu hören, die Kammermusikbesetzung des Landesblasorchesters spielt zuvor Werke von Bach, Strauss und Rodrigo. „Diese Konzerte zeigen, dass Blasmusik mehr kann als Bierzelt und Stammtisch“, versprach Stelzl. Schloss Leopoldskron ist mit vielen Programmpunkten präsent: Es gibt mehrere Führungen und Lesungen – unter anderem mit Sunnyi Melles und ihrer Tochter Leonille Wittgenstein. Sohn Constantin Wittgenstein liefert als DJ den Sound dazu. Der Geiger Benjamin Schmid spielt in Leopoldskron mit Freunden, im Garten wird der Film „Vor der Morgenröte“ über den im Exil lebenden Stefan Zweig vorgeführt.
Online-Bestellung ab 6. Juli
„3D für die Ohren“ kündigte Stelzl bei drei Konzerten in der Szene an. Das radio.string.quartet verwandelt im ausgeräumten Szene-Saal Bachs g-Moll-Violinsonate in eine 3D-Sound-Show. Alle Programmpunkte können kostenlos besucht werden, für viele Aufführungen sind aber Zählkarten notwendig. Diese gibt es ab 6. Juli, 9.30 Uhr, online. Um eine Überlastung der Server zu vermeiden, wurde für die Online-Bestellung der Karten für die „Jedermann“-Generalprobe ein anderer Termin gewählt. Diese gibt es ab 10. Juli, 9.30 Uhr, zu kaufen.
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