Vor verschlossenen Türen standen die Kegler der Halleiner Mannschaft KSK Kegelcasino am Donnerstagabend. Der Eigentümer des Hauses hatte Mittwochabend per Anruf mitgeteilt, das Haus zu schließen. Adrian Wedam, Obmann des KSK Hallein, ist verzweifelt: „Wir spielen in der Bundesliga und haben noch zwei weitere Teams. Dazu kommen noch zwei Vereine. Wir wissen nicht, wo wir hinsollen.“
„Mir hat es im ersten Moment den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagt Ramona Hemetsberger. Sie betreibt das Kegelcasino seit Anfang des Jahres und wurde per Mail über die Schließung informiert und habe Buchungen der Arbeiterkammer erhalten, die Halleiner HTL hätte sich angemeldet. Hemetsberger muss jetzt allen kurzfristig absagen.
Er hat uns zugesichert, heuer die Saison spielen zu können. Wir haben gemeldet und stehen jetzt ohne Trainings- und Spielbahnen da. Ich glaube dem Herrn Franzmair nichts mehr.
KSK-Obmann Adrian Wedam
Eigentümer nennt rechtliche Gründe
Der Grund für die spontane Schließung? Klaus Franzmair, Eigentümer des Hauses, schildert die Situation: „Mein Steuerberater hat mir aus rechtlichen Gründen geraten, den Betrieb sofort einzustellen. Es rentiert sich bei weitem nicht, ich zahle drauf und das darf nicht weitergehen.“
Hauptstreitpunkt scheint laut Wirtin der Pachtvertrag zu sein. Genauer die Rahmenbedingungen des Konvoluts, denn „die Pacht alleine ist nicht das Problem. Es sind Bedingungen im Vertrag, wo meine Anwälte dringend abgeraten haben, diese zu akzeptieren“.
Unterschiedliche Ansichten zum Betriebskonzept
Franzmair: „Wir haben mehrmals verhandelt und neue Vorschläge eingebracht.“ Es gehe für eine wirtschaftliche Führung des Betriebes darum, sowohl Sportkegeln als auch Gesundheits-, Senioren-, aber vor allem Publikumskegeln zu ermöglichen. „Da muss man innovativ sein, das alles unter einen Hut zu bringen.“
An dem Konzept der Wirtin soll es nicht liegen, wie sie betont: „Er hat stets gesagt, dass ihm meine Ideen gefallen würden. Darum war ich von der Mail so überrascht.“
Zukunft für Kegelvereine ungewiss
Sportlich ist der KSK Hallein jetzt auf dem Scheideweg. Er stellt eine Bundesligamannschaft und zwei Landesliga-Teams. Zudem trainieren der KC Rif und der SC Wüstenrot mit vier Landesligateams in Hallein.
Grundsätzlich war schon länger eine komplette Innensanierung des fast 60-jährigen Gebäudes geplant. Gekommen ist seit 2017 nichts. Auf die Frage, ob der Kegelclub mit einer neuen Pächterin weitermachen würde, sagt Wedam nur mehr: „Er hat uns zugesichert, heuer die Saison spielen zu können. Wir haben gemeldet und stehen jetzt ohne Trainings- und Spielbahnen da. Ich glaube dem Herrn Franzmair nichts mehr. Er hat schon so viel angekündigt und nix ist passiert.“
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