Das Gesundheitsministerium schätzt, dass in Österreich etwa 6.000 bis 10.000 Menschen mit HIV infiziert sind. Die Aids-Hilfe Wien schätzt die Zahl der Infizierten deutlich höher: Demnach sind es, unter Einrechnung der Dunkelziffer, 12.000 bis 15.000.
"Kondom-Müdigkeit" als Grund für Anstieg der HIV-Infektionen
Die Zahl der Aids-Erkrankungen befindet sich aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als Mitte der 90er-Jahre: Heuer wurden bisher 66 Ausbrüche von Aids registriert, im bisher stärksten Jahr 1993 waren es 261. Noch 2009 wurde mit 102 eine dreistellige Zahl registriert. Heuer sind bisher 19 Menschen in Österreich an Aids gestorben. Warum die Zahl der Neuinfektionen steigt, ist bisher nicht geklärt. Die Aids-Hilfe ortet als eine der möglichen Ursachen eine gewisse "Kondom-Müdigkeit".
Weltweit sinken Neuinfektionen dank Zugang zu Therapien
Weltweit ist die Zahl der Neuinfektionen laut dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS, UNAIDS, übrigens teilweise stark im Sinken begriffen: Im jüngsten Bericht der Organisation zeigt sich, dass die Rate der Neuinfektionen in 25 besonders betroffenen Staaten um mehr als 50 Prozent gesunken ist. Vor allem die immer größere Zugänglichkeit zur antiretroviralen Therapie und mehr Prävention dürften zu dieser Entwicklung geführt haben.
Daneben befürchten Experten, dass sich Nordafrika und der Nahe Osten zu neuen "Hotspots" entwickeln könnten. Studien zeigen, dass in vielen Ländern dieser Regionen Kondome selten benützt werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.