Kaum zu glauben, aber das Niveau unserer Innenpolitik wird in den Niederungen der heimischen Kommunalpolitik noch unterboten. So geschehen in der Wörthersee-Metropole Klagenfurt, wo dieser Tage der Inhalt einer Chat-Gruppe der Stadt-SPÖ mit wildesten Beschimpfungen der politischen Mitbewerber ruchbar wurde. Da werden u. a. der populäre Bürgermeister Christian Scheider vom „Team Kärnten“ als hässliche Abrissbirne karikiert und der starke Mann der Klagenfurter Freiheitlichen Andreas Skorianz als „miese Ratte“ bezeichnet.
EINERSEITS könnte man das natürlich als üble Provinzposse und die vom roten Vizebürgermeister Philipp Liesnig abgesonderten Beschimpfungen als Entgleisungen eines Provinz-Machiavelli abtun.
Reue hält sich in Grenzen
ANDERERSEITS hören wir stets, wie verwerflich „Hass im Netz“ sei und dass es kriminell wäre, Menschen als Tiere zu bezeichnen. Außerdem erinnern wir uns, dass vor Jahren eine Welle der Empörung durch die Politlandschaft brandete, als ein FP-Gemeinderat aus dem Innviertel ein Gedicht über eine „Stadtratte“ veröffentlichte.
Trotz Rücktritt von Liesnig hält sich die Reue der Klagenfurter Genossen in Grenzen. Dies wiegt umso schwerer, als Philip Kucher, immerhin SP-Klubobmann im Nationalrat, als Administrator der Chat-Gruppe verantwortlich für diese wäre. Und auch der sonst verbindliche Landeshauptmann Peter Kaiser konnte sich als Kärntner SPÖ-Chef nur zu einer dürren Distanzierung durchringen.
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