Das leidige Thema Impfen! Diesmal geht´s nicht darum, dass die Impfrate in Oberösterreich niedrig ist, sondern darum, dass sich Apotheker und Ärzte schon wieder in die Haare kriegen, wer „piksen“ darf. Die Pharmazeuten würden nämlich gerne, die Mediziner schießen scharf dagegen.
„Wir müssen Standesdünkel überwinden“ – mit einem Blick auf Vertreter der Ärztekammer forderte Monika Aichberger, Vize-Präsidentin der Apothekerkammer OÖ, bei den „Sommergesprächen“ Pharmazeuten in Linz engere Zusammenarbeit. Nachdem man in den Apotheken testen darf, soll es auch möglich werden, dass Impfungen verabreicht werden. Von der Ärztekammer OÖ gab’s am Tag nach dem Abendempfang die zu erwartende Antwort: „Impfen muss bei den Ärzten bleiben“ – die geringe Impfrate würde durch das Angebot in den Apotheken nicht gehoben.
„Voraussetzungen fehlen“
Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser: „Die Apotheker haben ein Pharmaziestudium absolviert, das ein ganz spezifisches Fach abdeckt. Sie haben aber nicht Humanmedizin studiert und daher können sie die geforderten Leistungen gar nicht anbieten.“ Und der Sprecher der Hausärzte, Wolfgang Ziegler, assistiert: „Die Apothekerkammer hat schlichtweg absurde Ideen. Es fehlt den Apothekerinnen und Apothekern nicht nur die entsprechende medizinische Ausbildung, sie verfügen überdies nicht über die notwendigen und gesicherten Räumlichkeiten – für die wir Ärztinnen und Ärzte strenge Auflagen erfüllen müssen -, und sie können auch keine Dokumentation ihrer ,Beratungen‘ vorweisen. In Summe erfüllen sie also nicht einmal die geringsten Voraussetzungen, die man für die geforderten Handlungen bräuchte.“
„Impfrate würde steigen“
Bei den „Sommergesprächen“ hatte Monika Aichberger dagegen Auswertungen anderer Länder ins Treffen geführt, wo Pharmazeuten Impfen dürfen: „Hier ist auch die Impfrate bei den Ärzten gestiegen. Es muss sich sicher niemand Sorgen machen, dass die Patienten ausbleiben.“
Mediziner Erwin Rebhandl sprach sich bei der Veranstaltung dafür aus, dass die Zusammenarbeit jedenfalls verbessert werden müsse, damit die Patienten zu den richtigen Gesundheitsdienstleistern kommen. Es geht darum, dass die Patienten „gelotst“ werden und nicht mit einem Schnupfen in der Uniklinik Linz landen. Auch LH-Vize Christine Haberlander plädierte für eine engere Kooperation, damit die Oberösterreicher nicht nur älter werden, sondern auch mehr „gesunde Jahre“ verbringen können.
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