Anteile an OÖ-Firmen

Investoren blättern fast 350 Millionen Euro hin

Oberösterreich
23.06.2024 14:00

Teils dauerte das Tauziehen Wochen, anderswo Monate und bei der Oberbank sogar Jahre! Nach dem Ende des Rechtsstreits mit der UniCredit kehrt beim Geldinstitut aus Linz Ruhe ein. Auch Lenzing und Rosenbauer können nach richtungsweisenden Entscheidungen durchatmen. Welche Weichen gestellt wurden und wo wie viel Geld für Anteile fließt, lesen Sie hier.

Die Angst, dass ein ausländischer Investor einsteigt, ist vom Tisch, das Dauerbrodeln in der Gerüchteküche abgestellt – mit dem Abschluss der Vereinbarung, dass Robau und damit KTM-Eigentümer Stefan Pierer, Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz und zwei Gesellschaften der Raiffeisenlandesbank OÖ die 3,4 Millionen neuen Aktien bei Rosenbauer übernehmen und damit ein Drittel am Feuerwehrausstatter halten werden, macht der Firma aus Leonding den Rücken frei.

Nachdem die Eigenkapitalquote in einen kritischen Bereich gesunken war, hatten die Banken ja eingefordert, dass neues Kapital aufgenommen werden muss. Mit den 119 Millionen Euro, die durch den Deal mit Pierer, Mateschitz und Raiffeisen fließen werden, ist das erfüllt.

Jetzt geht‘s mit voller Kraft voraus: Sebastian Wolf (Rosenbauer), Stephan Sielaff (Lenzing) und Franz Gasselsberger (Oberbank. (Bild: Krone KREATIV/Harald Dostal (2), Barbara Kneidinger)
Jetzt geht‘s mit voller Kraft voraus: Sebastian Wolf (Rosenbauer), Stephan Sielaff (Lenzing) und Franz Gasselsberger (Oberbank.

Familiengesellschaft bleiben wesentlicher Kernaktionär
Der Preis: Die Rosenbauer-Familiengesellschafter verlieren ihre Mehrheit, bleiben aber weiter wesentlicher Kernaktionär, heißt es. Das Management um Chef Sebastian Wolf schwärmt vom „umfangreichen Industrie-Know-how und der Erfahrung im Management globaler Lieferketten“. Die Auftragsbücher sind sowieso voll. Jetzt gilt: mit voller Kraft voraus!

So verteilen sich die Aktien bei Rosenbauer, Oberbank und Lenzing. (Bild: Krone KREATIV)
So verteilen sich die Aktien bei Rosenbauer, Oberbank und Lenzing.

Einige Tage früher war auch schon bei Lenzing Klarheit eingezogen: Nachdem der bisherige Mehrheitsaktionär B&C angekündigt hatte, Anteile abzugeben, ist fix, dass der weltgrößte Zellstoffkonzern Suzano im ersten Schritt 15% davon übernehmen wird. Kosten: 230 Millionen Euro.

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Lenzing und Suzano sind zwei Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren als relevante Player auf dem internationalen Zellstoffmarkt kennen und schätzen gelernt haben.

Stephan Sielaff, Vorstandschef der Lenzing AG

Bis Ende 2028 wird der neue Aktionär aus Brasilien seinen Anteil am Fasererzeuger auf 30 Prozent ausbauen. „Die Konstellation ist ein Gewinn“, freut sich Vorstandschef Stephan Sielaff. Der Standort in Lenzing soll langfristig abgesichert sein.

Nach mehr als fünf Jahren Rechtsstreit atmete auch die Oberbank auf: Die UniCredit hatte ja ein Übernahmeverfahren angestrebt, dort aber einen Korb kassiert. Am Montag zog die UniCredit alle offenen Klagen zurück. „Die Unabhängigkeit der Oberbank zu erhalten, war mein wichtigstes berufliches Lebensziel“, schwärmte Generaldirektor Franz Gasselsberger.

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