Land Art

Selig, die Frieden stiften: Skulptur am Wolayersee

Kärnten
22.06.2024 10:22

Wolayersee: Hannes Wallner hat sie für seine BergKrone ins Blickfeld gerückt. Doch gerade in kultureller Hinsicht offenbart Georg Planers riesige Skulptur universelle Eindringlichkeit.

Irgendwann einmal ist er aus der Ostwand des Seekopfs gebrochen – der 650 Tonnen schwere Kalkblock, den der Kärntner Bildhauer mit Osttiroler Ursprung zum leisen Denkmal geschliffen hat. Wenig Worte braucht Planer auch für die eindringliche Inschrift, die den im Ersten Weltkrieg heiß umkämpften Ort in den Karnischen Alpen mit aktueller Relevanz und universeller Sehnsucht verschließt: „Selig, die Frieden stiften“.

Planers Friedensstein am Kugy Alpine Trail beim Wolayersee (Bild: Hannes Wallner)
Planers Friedensstein am Kugy Alpine Trail beim Wolayersee

Sinnstiftung im Kontext einer Land Art, die mit künstlerischen Mitteln Bewusstsein schafft und Verantwortung übernimmt für historisch wie natürlich Gewachsenes, betreibt Planer im Einklang mit Elke Maier schon seit Jahrzehnten in Millstatt. Hier offenbaren Klostergarten wie Atelier mit und ohne traditionelles „Kunstblütefest“ einen inhaltstragenden, werkimmanenten Anspruch „Zeichen zu setzen und Fährten zu legen zu den stummen Zeugen vergangener Kulturen und Geschehnisse, die den Ort sichtbar wie unsichtbar prägen und aus der Tiefe geschichtlicher Zusammenhänge Gegenwart schöpfen.“ Die Vergangenheit des Gebirgskriegs (von 1915 bis 1918) ist am Wolayersee immer noch greifbar für den Wissenden, der weiß, wonach er sucht.

Aus dem Stein schuf Georg Planer ein Friedensdenkmal am Wolayersee. (Bild: Hannes Wallner)
Aus dem Stein schuf Georg Planer ein Friedensdenkmal am Wolayersee.

Und auch Planers Denkmal als Teil des Julius Kugy Alpine Trails verzichtet im Grenzgebiet zwischen Italien und Österreich auf gestalterische Offensichtlichkeit, um dem Motto entsprechend „Vom Krieg zum Frieden zur Völkerverständigung“ zu führen. Wie die kriegsversehrte Landschaft ist auch der Stein von scharfkantigen Schnitten gezeichnet, „Wunden“, die samtweiche Glätte heilt – auf dass sie viele Hände vieler Kulturen berühren, um berührt zu werden. Feierliche Einweihung ist am 29. Juni (11 Uhr). Anmeldung bis 25. Juni: 0664/50 40 950.

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