Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, lautet eine Fußball-Weisheit. Während für LASK-Star Jérôme Boateng auch gilt: Nach dem Prozess ist vor dem Prozess! Nach den bis 19. Juli anberaumten in München gibt es am 1. August einen in Berlin. Umso mehr fordert sein Berater: „Gibt ihm in Linz eine Chance!“
Gebt ihm eine Chance!“
So ein Berater von Jérôme Boateng freitagnachmittags vor dem Landgericht im Zentrum von München zur „Krone“. Zumal der LASK-Profi nicht der erste gefallene Star ist: Uli Hoeneß ging in Deutschland wegen Steuerbetrug, Boris Becker in England wegen Verschleierung von Vermögenswerten und Robinho in Brasilien wegen Gruppenvergewaltigung in den Knast.
Gefallene Sport-Stars
Den konnten Lionel Messi in Spanien und Diego Maradona in Argentinien gerade noch umdribbeln. Dagegen saßen hierzulande Ex-Sturm-Boss Hannes Kartnig und Ex-Teamstürmer Sanel Kuljic ein. In Deutschland fuhr Marco Reus ohne Führerschein, Kevin Großkreutz pinkelte in eine Hotel-Lobby und mit Jens Lehmann brach ein anderer ehemaliger DFB-Teamspieler mit einer Kettensäge in eine Garage ein. In Italien Mario Balotelli sogar in ein Frauengefängnis! Und es sind längst nicht nur immer Männer: Ex-Tennis-Star Martina Hingis wurde zwei Jahre wegen Kokain gesperrt!
Deshalb die Frage: In wie weit taugen viele Profis überhaupt als Vorbild?
Umstrittene Vorbildrolle
Zumal sie die ihnen zugeschanzte Rolle oft nicht einmal in puncto Gesundheit ausfüllen (können), ist ihr Beruf doch oft auch Raubbau am Körper. Und apropos Körper: Als Novak Djoković und Joshua Kimmich 2020 die Covid-Impfung verweigerten, sprach man ihnen auch ihre Vorbildfunktion als Sportler ab. Diese hatte man beiden samt Höhe der moralischen Messlatte aufzuzwingen versucht, obwohl etwa ein Kimmich fürs Fußballspielen bezahlt wird und nicht für privates Verhalten. Wie Boateng!
In dessen oft toxischen Beziehungen hat sich generell sehr viel um Gewalt gedreht. Das gab der Ex-Weltmeister und zweifache Champions-League-Sieger vorm Landgericht München zu, bestreitet aber vehement, die jemals aktiv gegenüber Frauen ausgeübt zu haben. Im Gegenteil: Boateng sieht sich als Opfer! Was im krassen Widerspruch zu Zeugenaussagen steht, auch wenn sein Strafverteidiger in dem bis 19. Juli in München anberaumten Prozess selbst schwerste Vorwürfe oft bagatellisiert.
Suizid-Causa holt Boateng ein
Ehe bereits am 1. August das Kammergericht Berlin eine andere Boateng-Causa behandeln muss. Das Berufungsverfahren im Fall um seine 2021 aus dem Leben geschiedenen Ex-Freundin Kasia Lenhardt. Deren Familie einen Prozess gegen den 35-Jährigen angestrengt hat. Was nicht nur für den LASK den Anschein erwecken muss, als würden die Negativ-Schlagzeilen nie aufhören. Umso mehr bittet Boatengs Berater: „Gebt ihm eine Chance!“
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