ÖFB-Boss Mitterdorfer:

„Die Mannschaft spürt sehr wohl diese Euphorie“

Fußball EM
23.06.2024 09:06

Für Klaus Mitterdorfer war das 3:1 gegen Polen sein erster EURO-Sieg als ÖFB-Präsident – „Krone“-Reporter Peter Klöbl sprach mit ihm in Berlin über seine bisherigen Eindrücke.

Die „Krone“ berichtet aus Berlin

Berlin, ein Hotel am Ku’Damm. Klaus Mitterdorfer sitzt im Café, am Handy trudeln Glückwünsche ein. Für ihn war es sein erster Sieg als ÖFB-Präsident bei einer EURO, das Handy wird zur Seite gelegt, soll beim Gespräch mit der „Krone“ nicht stören.

„Krone“: Also, Herr Präsident, wie war’s am Freitag in Berlin – Sie sind beim Fanmarsch mitgegangen, was war das für ein Gefühl?
Klaus Mitterdorfer: Ich mache das ganz bewusst, nehme mir trotz aller Termine, die es am Spieltag gibt, immer zwei, drei Stunden Zeit dafür. Mir gibt das sehr viel, an der Basis zu sein, wir schätzen das sehr an unseren Fans, ich bin gerne einer von ihnen, das gibt auch mir Kraft.

Die ÖFB-Fans bei der EURO (Bild: krone.at)
Die ÖFB-Fans bei der EURO

Diese wahnsinnige Unterstützung, das ganze Land in Euphorie, so wie noch nie zuvor – wie erleben Sie das?
Man merkt, wie man Menschen für den Fußball begeistern kann, ich rechne gegen Holland mit noch viel mehr Fans.

Sie sind öfters bei der Mannschaft – bekommt diese auch den ganzen Jubel und Trubel um sie mit?
Die Mannschaft spürt sehr wohl diese Euphorie, das begann ja schon im Trainingslager in Windischgarsten. Und die Mannschaft gibt es auch zurück, ich denke da an das öffentliche Training, wo es geschüttet hat, die Spieler aber eine Stunde im Regen für die Fans da waren. Am Freitag in Berlin trafen die Spieler nach dem Spiel auf der Tribüne ihre Familien, Fans waren da auch dabei, erhielten Autogramme, Selfie-Wünsche wurden erfüllt – da stimmt die Chemie voll.

Großer Jubel beim ÖFB-Team (Bild: AFP/Axel Heimken)
Großer Jubel beim ÖFB-Team

Zum Sportlichen: Ihr erster EURO-Sieg als Präsident - extrem wichtig fürs Weiterkommen in der Gruppe, wir sind jetzt auf Schiene Richtung Achtelfinale.
Ein schöner Moment, erzeugt eine gewisse Entspannung. In dieser schweren Gruppe ist jedes Spiel ein Entscheidungsspiel, bei jedem Spiel solltest du liefern, schauen, dass du erfolgreich bist, da bist du dann natürlich froh, wenn es klappt.

Sie reden wenig übers Sportliche, überlassen das den dafür Verantwortlichen. Aber dennoch: Hatten auch Sie das Gefühl, dass ein gewisser Druck auf der Mannschaft lastete? 
Das ist ja klar. Man versucht zwar immer, diesen Druck wegzunehmen, aber der ist da. Hat man ja auch gegen Polen gesehen, da war ein kleiner Rückfall nach zwanzig Minuten da, umso schöner dann zu sehen, dass die Mannschaft in der Lage war, den Schalter umzulegen, die Partie zu drehen, das ist nicht selbstverständlich.

Zum Schluss, gehört leider auch dazu: Was sagen Sie zu diesem rechtsextremen Banner, das im Stadion gegen Ende des Spiels im Sektor der österreichischen Fans hing?
Das ärgert mich extrem, macht mich auch betroffen. Wir vom ÖFB stehen ganz klar für Toleranz, Vielfalt und Integration in allen Bereichen der Gesellschaft, positionieren uns seit Jahren ganz klar gegen Extremismus.

Kennt man eigentlich diese Störenfriede?
Das Banner ist nicht der organisierten Fanszene des Nationalteams zuzuordnen, wir arbeiten bereits an der Klärung der Identität dieser Personen, werden auch alles transparent der UEFA mitteilen. Hetzerische Botschaften wie diese haben in unserem Fansektor keinen Platz!

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(Bild: KMM)



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