Unternehmen des Monats

Steirer holen wertvolle Rohstoffe aus Plastikmüll

Steiermark
24.06.2024 10:00

Weltweit werden gerade mal 8,3 Prozent der Kunststoffe aus recyceltem Plastik hergestellt. Das störte Markus Bauer und Daniel Schwabl schon während ihrer Zeit an der Montanuniversität Leoben – heute entwickeln sie gemeinsam Anlagen zur Trennung von Müll. Für ihre Vision wurden sie von der SFG zum Unternehmen des Monats ernannt.

Alles begann mit einer klugen Idee zweier Doktoranden der Montanuniversität Leoben: Markus Bauer und Daniel Schwabl hatten Verfahrenstechnik mit Umweltschwerpunkt studiert und hegten nun die Vision, das Recycling von Plastik zu revolutionieren. „Wir wühlen eigentlich seit über zehn Jahren in Müll und versuchen etwas Wertvolles herauszuziehen“, sagt Bauer und schmunzelt.

Das simple, aber effiziente Konzept: Kunststoffe sollen nach Dichte getrennt werden. Dafür haben sie eine Technologie der Kohleaufbereitung auf Plastikmüll übertragen. „Schon während der Doktoratszeit haben wir uns damit beschäftigt und das Potenzial erkannt“, erzählt Bauer. Im August 2020 dann die Gründung des Zwei-Mann-Unternehmens mit dem Namen „Circulyzer“ als Spin-off der Montanuni. Und jetzt, knapp vier Jahre später, die Krönung zum Unternehmen des Monats durch die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Urkundenübergabe für das Unternehmen des Monats mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP), Daniel Schwab, Markus Bauer (Circulyzer GmbH) und Christoph Ludwig (SFG) (von links). (Bild: SFG/Foto Fischer)
Urkundenübergabe für das Unternehmen des Monats mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP), Daniel Schwab, Markus Bauer (Circulyzer GmbH) und Christoph Ludwig (SFG) (von links).

Die beiden Unternehmer bieten ein Service, das in Anbetracht der Müllberge immer wichtiger wird: „Wir entwickeln, planen und bauen Anlagen zur Wäsche und Trennung von Kunststoffen“, erklärt Bauer. Denn nur sortierte Rohstoffe können anschließend recycelt anstatt verbrannt werden. Bisher werden weltweit gerade mal 8,3 Prozent der Plastikprodukte aus recyceltem Kunststoff hergestellt.

Wie eine Plastikflasche eine zweite Chance bekommt
Bauer nimmt eine Plastikflasche als Beispiel: Diese besteht zum Großteil aus PET, einem sehr wertvollen Stoff. Doch Deckel und Etikett haften an diesem und müssen erst gelöst werden. Hierfür wird ein Trennmedium, wie etwa Wasser, verwendet. Der Deckel der Getränkeflasche schwimmt anschließend auf, das PET sinkt ab. Getrennt werden können aber auch Müllbestandteile aus gemischten Materialien wie Plastik und Papier.

Die beiden Geschäftsführer von Circulyzer sind Profis in Sachen Verfahrenstechnik. (Bild: KLEMENS KOENIG/Circulyzer)
Die beiden Geschäftsführer von Circulyzer sind Profis in Sachen Verfahrenstechnik.

In Leoben steht die entsprechende Modellanlage – die beiden Geschäftsführer bauen aber aktuell auch an einer kleineren und größeren Version der Anlage. Schon bald wollen sie ihr Portfolio erweitern und weitere Mitarbeiter aufnehmen. „Wir haben ein bisschen einen idealistischen Blick und wollen einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten“, sagt Bauer. Sie sind sich sicher: Circulyzer kennt den effizientesten und ökonomischsten Weg, Kunststoffe zu trennen.

Die SFG stellt monatlich drei Kandidaten für das Unternehmen des Monats zur Wahl. Diese stellen sich in einem Video vor. Auf unternehmen-des-monats.at kann dann jeder abstimmen.

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