Armee ermittelt

Verletzter Palästinenser an Jeep gefesselt

Ausland
23.06.2024 18:12

Aufnahmen von einem Anti-Terror-Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland haben für internationale Entrüstung gesorgt. Wie auch mittlerweile die Streitkräfte bestätigt haben, hatten Soldaten einen verwundeten Palästinenser an die Motorhaube eines Jeeps gefesselt und so transportiert.

„Das Verhalten der Streitkräfte in dem Video entspricht nicht den Werten der IDF“, betonte die Armee. Während des Einsatzes sei es zu Schusswechseln zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Kämpfern gekommen. Der Verdächtige sei unter „Verletzung von Befehlen und geltenden Regeln“ festgenommen worden. Der Vorfall werde „untersucht und entsprechend gehandhabt“, wurde betont.

Mann durch Schüsse an Hand und am Bein verletzt
Was dem Mann vorgeworfen wurde, ist noch unklar. Er sei später zur Behandlung an den palästinensischen Roten Halbmond übergeben worden, teilte die israelische Armee weiter mit. Sanitäter identifizierten ihn als den 24-jährigen Mujahid Raed Abbadi aus der Flüchtlingsstadt Dschenin. Er wurde im Ibn Sina Krankenhaus in Dschenin behandelt, wie dort tätige Ärzte bestätigten. 

Im Krankenhaus sagte Abbadi, er sei durch Schüsse an der Hand und am Bein verletzt worden, als er das Haus seines Onkels in der Stadt Burkin im Westen Jenins verlassen habe. Danach habe er mehr als zwei Stunden hinter einem israelischen Militärfahrzeug gelegen, ohne dass Rettungskräfte oder Sanitäter ihn hätten erreichen können. 

Arzt: 24-Jähriger erlitt durch heiße Motorhaube Brandwunden
Nachdem israelische Soldaten auf ihn aufmerksam geworden seien, hätten sie ihn getreten, ins Gesicht geschlagen sowie auf sein verletztes Bein und seine Hand, sagte Abbadi. Die Soldaten hätten ihn zunächst „zu Boden geworfen“ und dann auf die Motorhaube des Jeeps gebunden. Ein behandelnder Arzt sagte, der 24-Jährige habe durch die Hitze der Motorhaube am gesamten Rücken Brandwunden erlitten. 

Dschenin ist seit Langem eine Hochburg militanter palästinensischer Gruppen, darunter die Hamas und der Islamische Dschihad. Dort und in der gleichnamigen Flüchtlingssiedlung finden regelmäßig Razzien israelischer Sicherheitskräfte statt. Im von Israel besetzten Westjordanland ist die Gewalt seit dem Beginn des Krieges im Gazastreifen gegen die radikalislamische Hamas weiter eskaliert.

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