Wie reif sind Jugendliche, um mit Krankheit und Tod umzugehen? Zehn Jugendliche können in Seniorenheimen anfangen.
In Salzburg gehen die Meinungen über die Pflegelehre auseinander. Die Bundesregierung zauberte sie im Vorjahr als Mittel gegen die Personalnot aus dem Hut. Salzburg steigt jetzt auf diesen Zug auf.
Die Stadt Salzburg gab vor wenigen Tagen bekannt, zunächst einen Lehrling für ein Seniorenheim zu suchen. Das Hilfswerk Salzburg tut es ihr jetzt gleich. Ebenfalls mit Herbst bietet es gleich neun Stellen an: in Großgmain, Bergheim, Werfen, St. Veit, Goldegg, Bad Gastein, Mauterndorf, Ramingstein und Uttendorf.
„Krankheit und Tod sind schnell zu viel“
Viel zu jung seien 15-Jährige, um in diesen Beruf einzusteigen, kritisiert die Arbeiterkammer Salzburg, denn: Sie würden womöglich überfordert und als billige Kräfte ausgenutzt. Unter 17-Jährige dürften außerdem nur Theorie lernen, bemängelt Präsident Peter Eder. Er findet: „15-Jährige sollen zuerst eine gewisse Reife haben und dann eine gute Ausbildung machen.“ Landeskliniken-Betriebsrätin Sabine Gabath stößt in dasselbe Horn: „Wenn sie keine ganz gute Begleitung haben, ist es schnell zu viel angesichts von Krankheit und Tod.“
In den ersten beiden Lehrjahren lernen die Lehrlinge unter anderem die Organisation eines Heims kennen. Wir begleiten sie intensiv.
Lydia Gruber, GF Hilfswerk Salzburg
Das Hilfswerk lobt die dreijährige Lehrausbildung zur Pflegeassistenz und entschärft die Kritik so: In Begleitung eines Praxisanleiters lernen die Unter-17-Jährigen in einer eigenen Pflegewerkstatt praktisches Wissen, sagt Geschäftsführerin Lydia Gruber. Sie betont: „Wir begleiten sie sehr intensiv.“ Gruber hält 15-Jährige für reif genug für den Pflege-Einstieg: „Junge Leute wissen heute genau, was sie wollen.“
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