Stadt sucht Lösungen

Gerangel um das Radverbot in der Lobau geht weiter

Wien
24.06.2024 16:17

Ein Jahr nachdem die Radler aus der beliebten Grünoase verbannt wurden, verspricht die Stadt jetzt Lösungen und gesteht auch Kritik ein

Knapp ein Jahr ist es bereits her, seit die Stadt Wien ein umfassendes Radfahrverbot in der Lobau verhängt hat, das mit teils heftigen Geldstrafen exekutiert wird. Die „Krone“ berichtete zu erst darüber. Bis heute ist es ein umstrittenes Thema. Während Naturschützer die Fahrverbote als notwendigen Schritt zum Schutz des Gebiets begrüßen, kritisieren Radfahrer und einige Anwohner es als Einschränkung ihrer Freizeitmöglichkeiten. Große Aufregung gab es vor allem, weil das Befahren der Wege jahrzehntelang zumindest toleriert wurde, auch in der Unteren Lobau.

Die beliebte Panozzalacke ist für Radfahrer unzugänglich. Genau so wie die nicht weit entfernte Jausenstation.  (Bild: MA 49/Fürthner)
Die beliebte Panozzalacke ist für Radfahrer unzugänglich. Genau so wie die nicht weit entfernte Jausenstation. 

Während Naturschützer die Fahrverbote als notwendigen Schritt zum Schutz des Gebiets begrüßen, kritisieren Radler und einige Anwohner es als Einschränkung ihrer Freizeitmöglichkeiten. Seither wurde um Alternativen und Lösungen gerungen. Doch wie geht es weiter?

Rechtzeitig zum Sommerbeginn kündigt die Stadt nun an, das Radwegeangebot in dem Naherholungsgebiet zu verbessern und sogar zu erweitern. Neue Anbindungen zu den Naturbadeplätzen und zum Imbissstand an der Panozzalacke in der Oberen Lobau sind in Vorbereitung. Die beliebten Orte können mit dem Rad legal nicht mehr erreicht werden. Gute Nachricht: Am sanierten Hochwasserschutzdamm ist eine neue Radwegverbindung zur Anbindung des Ortsteils Mühlleiten (Groß-Enzersdorf) in Planung. Diese werde derzeit von der BH Gänserndorf geprüft.

Gegner sehen bloß einen „Placebo“-Effekt

Wolfram Böhme, SPÖ-Ortsvorsteher von Mühlleiten (NÖ), spricht von einem Placebo-Effekt und einer Hinhaltetaktik seitens der MA 49 (Forst- und Landwirtschaftsbetrieb). Er sieht in den neuen Maßnahmen keine Verbesserung und möchte hartnäckig bleiben. Neben 15.000 gesammelten Unterschriften steht auch die Radlobby hinter ihm.

Gesonderte Schwerpunktaktionen gegen Radfahrer wurden in der Lobau nicht durchgeführt, heißt es von der Polizei Wien. Im Zuge routinemäßiger Streifenkontrollen kann es jedoch zu vereinzelten verwaltungsrechtlichen Anzeigen kommen. Wie viele verwaltungsrechtliche Anzeigen ausgestellt wurden, kann nicht gesagt werden, weil dazu keine spezielle Statistik geführt werde, heißt es weiter.

Für das Jahr 2023 gab es laut Magistratsdirektion insgesamt 13 geführte Verwaltungsstrafen. Für heuer bis dato noch keine. Von der MA 49 heißt es, dass keine Schwerpunktaktionen mehr durchgeführt werden, sondern man auf Aufklärung setze. Deshalb habe man auch bei den Markierungen nachgebessert. Die Kritik sei richtig gewesen, so Forstdirektor Andreas Januskovecz zur „Krone“.

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