Kinder schrieben Buch

„Es ist ein Geschenk, mehrsprachig aufzuwachsen“

Oberösterreich
25.06.2024 09:00

Kasandra Blazan, eine Pädagogin der Regenbogenschule in Attnang-Puchheim, schrieb und illustrierte mit ihren Schülern ein mehrsprachiges Kinderbuch. Die fehlende Akzeptanz in der Gesellschaft und die Vorverurteilung von Kindern, die mehrere Sprachen sprechen, sieht sie als Problem.

„Es ist wichtig, zu zeigen, dass man andere Menschen akzeptiert, auch wenn sie eine andere Sprache sprechen“, sagen der erst zehnjährige Amos und seine Klassenkollegin Jasmin beim Besuch der „Krone“ in der Regenbogenschule Attnang-Puchheim

Schon beim Betreten der Volksschule wird schnell klar, dass die Worte der beiden Schüler keine Floskeln sind, hier wird Sprachenvielfalt gelebt. Flaggen von etlichen Nationen säumen den Eingangsbereich. „27 unterschiedliche Sprachen werden in unserer Schule gesprochen, wir versuchen die Sprachen und die Kulturen in den Unterricht einzubauen, das funktioniert sehr gut und wird auch akzeptiert“, so Lehrerin Kasandra Blazan, die deshalb auch einen sehr kreativen Weg ging, um die Kinder zu fördern.

Auch die Autoren des Buches sprechen unterschiedliche Sprachen. (Bild: Hörmandinger Marion/Marion Hörmandinger)
Auch die Autoren des Buches sprechen unterschiedliche Sprachen.

„Pablos Herzenssprache“
Gemeinsam mit ihrer Klasse schrieb und illustrierte sie ein mehrsprachiges Kinderbuch mit dem Titel „Pablos Herzenssprache“. In der Geschichte sind die Muttersprachen der Autoren eingebaut, um ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie es sich anfühlt, wenn man neu in einem Land ist und die Sprache nicht spricht. Zudem soll es zum Nachdenken anregen.

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Die Kinder haben durch dieses Buch mehr Selbstvertrauen bekommen, es hat sie enorm gestärkt.

Kasandra Blazan

 Psychisch und physisch attackiert worden
„Die Kinder haben durch dieses Buch mehr Selbstvertrauen bekommen, es hat sie enorm gestärkt. Es ist ja eigentlich ein Geschenk, wenn man mit mehreren Sprachen aufwachsen darf. Egal ob es Spanisch, Englisch oder Arabisch ist. Die Gesellschaft hat leider eine negative Einstellung zu diesem Thema. Mich stört sehr, dass man bei mehrsprachigen Kindern sofort an Problemschulen denkt“, sagt Blazan, die selbst bosnische Wurzeln hat, zweisprachig aufwuchs und als Kind deshalb psychisch und auch physisch von Mitschülern attackiert worden war.

Theaterstück am Dienstag

„Mittlerweile bin ich aber sogar dankbar, dass mir das passiert ist. Sonst wäre ich wohl nicht da, wo ich jetzt bin und würde mich so für dieses Herzensthema einsetzen“, gesteht die engagierte Pädagogin, die nun sogar aus dem Buch ein Theaterstück konzipierte, das am Dienstag in Attnang aufgeführt wird. „Es macht ihnen so viel Spaß, wir freuen uns sehr und hoffen, dass wir dieses Thema damit auch nach außen tragen können“, so Blazan. 

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