Die drohende Hitzewelle und hohe Unwettergefahr lassen bei Experten wieder die Alarmglocken schrillen, aber nun in Sachen Blackout: Ein großflächiger Stromausfall am Balkan von vergangener Woche war wohl ein Vorbote für eine „heiße“ Jahreszeit.
Klimaanlagen-Schock, Unwetter-Super-GAU und russische Drohgebärden werfen ihren Schatten auch auf das heimische Stromnetz. Bereits vergangenes Wochenende ereignete sich am Balkan ein überregionaler Stromausfall, der von den europäischen Übertragungsnetzbetreibern auch als sogenanntes Blackout bestätigt wurde. Mit einer durchschnittlichen Dauer von lediglich zwei Stunden zwar kein grobes Problem, aber wohl ein Vorbote für einen versorgungstechnisch „heißen Sommer“.
Das meint jedenfalls Herbert Saurugg, Präsident der Gesellschaft für Krisenvorsorge: „Am vergangenen Freitag erlebten wir das bisher erst dritte Blackout im internationalen Verbundsystem von Zentraleuropa. Aufgrund der kurzen Dauer blieben aber glücklicherweise noch grobe Folgen aus.“
Streiterei um Gefahrenpotenzial
Es hat sich aber wohl einmal mehr gezeigt, dass es keine hundertprozentige Sicherheit in Sachen totaler Stromausfall gibt. Steigende Temperaturen und Extremwetterlagen stellen die Systemstabilität zusätzlich auf eine harte Probe. Erst vor Kurzem zerstörte ja auch ein Sturm 17 Gittermaste des Übertragungsnetzes in Ostdeutschland.
Die Folgen eines Blackouts wären fatal. Zuletzt fielen in der Hauptstadt von Montenegro die Wasserpumpen aus, bei Hitze doppelt bitter. Das will ich mir in Wien gar nicht vorstellen.
Herbert Saurugg, Blackout-Experte
Bild: Gerhard Bartel
Doch die heimische Austrian Power Grid, immerhin Betreiber des überregionalen Stromnetzes, sieht aus „heutiger Sicht“ keine Gefahr: „Regionale Stromausfälle kann es natürlich immer wieder geben, eine erhöhte Blackout-Gefahr können wir aktuell aber nicht feststellen.“
Experte Saurugg erwidert: „Blackouts entstehen immer aus einer Verkettung unglücklicher Einzelereignisse, und das kann man nicht ausschließen.“ Kommende Hitzewellen, Unwetter und schlecht ausgebaute Stromnetze dürften das Gefahrenpotenzial jedenfalls nicht verringern
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