Österreich erlebt derzeit eine Gelsenplage, auch in der Stadt: Denn dorthin werden die Gelsen per Wind verfrachtet. In wenigen Wochen sind wir sie aber wieder los, erklärt Ökologe Bernhard Seidel, der auch Tipps gibt, wie man sich am besten schützt. So viel sei verraten: Auf normalen Insektenschutzspray würde sich der Experte nicht verlassen.
In Österreich machen sich derzeit vermehrt Stechmücken bemerkbar. Grund dafür ist laut dem Ökologen und Gelsenexperten Bernhard Seidel, dass drei Wochen nach dem Hochwasser in Bayern und in Teilen Österreich die gesamte eingelagerte Brut der Überschwemmungsgelsen auf einmal geschlüpft ist. An Brutstätten am Wasser sehe man eine regelrechte Massenentwicklung. Im Vergleich zu den Horden nach den katastrophalen Hochwässern in den Nuller-Jahren sei das Aufkommen aber „harmlos“. In drei Wochen sollte es mit dem Spuk auch schon wieder vorbei sein.
Überschwemmungsgelsen stechen auch untertags
Dass Stechmücken heuer besonders aggressiv sind, könne man nicht sagen. „Es ist ihr Job, sich eine Blutmahlzeit zu besorgen. Und manchmal sind auch Menschen darunter.“ Der Bevölkerung fällt die Plage Seidel zufolge auch deshalb besonders auf, da es in den vergangenen zwei Jahren kein großartiges Gelsenaufkommen gegeben hat. Zudem sticht die Überschwemmungsgelse im Gegensatz zur normalen Stechmücke auch untertags.
Bei bis zu ein Dutzend Bisse gehe die Welt nicht unter. „Aber dann ist Schluss. Dann sollte man irgendwelche Maßnahmen ergreifen, wie man sich da aus der Affäre zieht und nicht weiter gebissen wird.“ Vorsicht oder Vorbereitung sei hier empfohlen.
„Da hilft nur die Flucht“
Auf normalen Insektenschutzspray würde sich Seidel überhaupt nicht verlassen, „weil es dann teilweise vom aktuellen Zustand der Stechmücken abhängt, ob sie auf so etwas reagieren oder nicht.“ Die Überschwemmungsgelsen würde dann doch eine Stelle finden, an der sie beißen könne: „Wir reden jetzt von einer richtigen Plage. Da hilft Ihnen gar nichts, da hilft eigentlich nur die Flucht.“
Sollte man Gebieten, in denen sie in besonders geballter Form auftreten, nicht meiden können, empfiehlt der Ökologe lange und vor allem helle Kleidung. „Stechmücken sind kurzsichtig und denken dann, das ist ein Lichtfleck, Sonne bzw. in Folge Austrocknung. Mit heller Kleidung werden Sie dann nicht so richtig angeflogen.“
Den ganzen Talk mit Bernhard Seidel sehen Sie im Video oben!
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