Kurse für Polizisten

Erstes Cybercrime-Trainingscenter startet Betrieb

Oberösterreich
24.06.2024 17:00

Immer mehr Verbrechen im digitalen Raum, auch Cybercrime genannt, werden bei der Polizei angezeigt. Damit Beamte im ganzen Land wissen, was in solchen Fällen zu tun ist, wurde in Linz das erste Cybercrime Training Center Österreichs errichtet. Am Montag wurde es erstmals voll in Betrieb genommen.   

Während die generelle Kriminalität sinkt, sind Internet-Verbrechen stark im Steigen. Alleine im Vorjahr wurden bundesweit rund 66.000 Fälle angezeigt, ein Anstieg von 9,4 Prozent zum Jahr 2022. Bei der Aufklärungsquote gibt es Nachholbedarf: Im Vergleich zu rund 60 Prozent bei allen Verbrechen werden nur 30 Prozent der Cybercrime-Delikte jemals aufgeklärt. 

Aufrüstung gegen Cybercrime
Um hier nachzubessern, hatte man in Linz im Zuge der groß angelegten Kriminaldienstreform 800.000 Euro in ein eigenes Cybercrime-Trainingscenter investiert. In der Landespolizeidirektion in der Gruberstraße wurden drei Räume eigens zum Zweck der Fortbildung eingerichtet. „Nicht nur in Linz, sondern auch in Bad Goisern, Rohrbach und Grein sollen Beamte wissen, wie man bei Delikten im digitalen Raum handeln kann, worauf man bei Hausdurchsuchungen achten sollte und wie man im Internet Spuren sichert“, betont Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

Interaktive Workshops
Doch bei den Lektionen handelt es sich nicht um „Frontalvorträge“ im herkömmlichen Sinn: Die Grundausbildung, bestehend aus sieben Modulen, wird in einem viertägigen Workshop absolviert. Zwei Trainer betreuen dabei bis zu zwölf Wissbegierige, die in allen Belangen auch gleich selbst Hand anlegen dürfen. Auch ein Arbeitsplatz ist vor Ort aufgebaut, wo die Beamten Hausdurchsuchungen üben können. 

Im Vergleich zu rund 60 Prozent bei allen Verbrechen werden nur 30 Prozent der Cybercrime-Delikte jemals aufgeklärt.  (Bild: stock.adobe.com)
Im Vergleich zu rund 60 Prozent bei allen Verbrechen werden nur 30 Prozent der Cybercrime-Delikte jemals aufgeklärt. 

Großes Interesse
Die Teilnahme ist aber nicht verpflichtend: „Jeder weiß, wie viel man von einer Schulung mitnimmt, die einen überhaupt nicht interessiert. Stattdessen setzen wir hier auf Mundpropaganda“, erläutert CCTC-Leiter Günter Fabian. Zuerst kommen die rund 650 Freiwilligen (von landesweit rund 4500 Polizisten) zum Zug. 

Viel zu sehen
Dabei soll auch eine kleine Ausstellung helfen: In einer Vitrine befindet sich eine Auswahl von „smarten“ Geräten, die mithilfe von Kameras und allerlei Sensoren Daten sammeln, die im Rahmen einer Ermittlung von Bedeutung sein könnten. Hier können unter anderem smarte Hauben, ein Staubsaugerroboter mit Fernsteuerung, Kamera- und Telefonfunktion sowie ein voll vernetzter Kühlschrank unter die Lupe genommen werden.

Eines pro Bundesland
Vorläufig werden in Linz Beamte aus ganz Österrreich ausgebildet. Anschließend soll jedes Bundesland ein eigenes Cybercrime Training Center betreiben.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele