In Tirol gibt es eine Blockabfertigung für die dortigen Lkw und Abfahrtssperren werden rigoros kontrolliert. Ein Tiroler Aktivist sieht große Parallelen zu Salzburg und zeigt Lösungen auf.
Fritz Gurgiser ist in der Tiroler Politik ein meist weniger gern gesehener Gast. Als Kämpfer gegen Stau und Verkehrsüberlastung ist er seit Jahrzehnten aktiv. In Tirol sind die Gemeinden ebenfalls unter Stau-Ausweichern erstickt. Dort gibt es rigorose Abfahrtssperren und eine Blockabfertigung für Lkw. Gurgiser beobachtet die A10-Stauthematik und war als Experte im Salzburger Landtag zu hören.
„Probleme sind der Politik bekannt, es fehlt an Mut“
Im „Krone“-Interview wird der 72-Jährige deutlicher: „Unser Straßennetz ist nicht für solche Massen an Autos ausgelegt. Unsere Autobahnen führen durch enge Gebirgstäler. Das ist wie bei einem Trichter und wir sind die Engstelle.“
So wie in Tirol der Lkw-Verkehr dosiert wird, müsse man in Salzburg den deutlich stärkeren Pkw-Verkehr dosieren. Rechtsgrundlagen sind laut dem Tiroler Ex-Landtagsabgeordneten gegeben, man müsse die Gesetze nur anwenden. Gurgiser: „Ich glaube, politische Mutlosigkeit vor unangenehmen Entscheidungen und der Druck aus Wirtschaft und Tourismus sind schuld daran, dass so wenig passiert.“
Mehr Mut auch von Betroffenen
Bereits 1994 gründete Gurgiser das Transitforum als Verein gegen die Verkehrsbelastung. Er sagt: „Wenn die Politik nichts macht, müssen sich die Leute unten mehr organisieren. Sie müssen sich ihre Rechte holen, denn diese Staus sind Beeinträchtigungen des Lebens jedes Einzelnen.
Laut Gurgiser sei keine einzige Verordnung im Land Tirol zur Brennerautobahn ohne das Transitforum entstanden: „Die Bürger und die Bürgermeister müssen sich mehr trauen.“
Als Beispiel nennt er gleich eine Bürger-Warn-Versammlung in Reutte, die unter dem Titel „Einmischen statt überrollen“ am Freitag stattfindet.
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