Mitte Juni gewährte der ehemalige Pressechef der Signa-Gruppe im kleinen Kreis tiefe Einblicke in seine Arbeit für René Benko, Österreichs bekanntesten Bankrotteur: Der Kommunikationsmann referierte in einer Wiener Innenstadt-Agentur, die unter anderem den Finanzchef der finanzmaroden Signa betreut ...
Im Rahmen seines PR-Vortrages warf Benkos Kommunikationsmann nun eine Folie an die Wand. Auf der stand: „Signa / Lamarr vs. Kronen Zeitung 2021“.
Der Hintergrund: Die „Krone“ hatte stets kritisch über den geplanten Shopping-Klotz in der Wiener Mariahilfer Straße berichtet und dessen Notwendigkeit hinterfragt.
Ein Baugerippe als Mahnmal für Größenwahn
Zu Recht, wie sich vor allem seit dem Zusammenbruch des undurchsichtigen Signa-Konzernkonglomerates zeigt. Seit 190 Tagen steht die Baustelle still. Seither verschandelt ein Baugerippe als Mahnmal für Immo-Größenwahn eine Einkaufsstraße. Doch Benkos ehemaliger Pressesprecher erfreut sich offenbar noch immer daran, dass es ihm 2021 einmal gelungen war, auch in der „Krone“ mehrere Inseratenseiten zu schalten, um die plumpe Werbe-Trommel für ein Desaster-Projekt zu rühren.
An diesem Beispiel zeigt sich: An der „Krone“, die einzig ihren Lesern verpflichtet ist, kommen auch Gegner nicht vorbei. Auch ihnen ist die Präsenz in Österreichs mit Abstand größter Tageszeitung wichtig.
Im Herbst 2022 hatte Benkos Signa-Handelssparte weder Kosten noch Mühen gescheut, um das Luxuskaufhaus-Projekt mit einem pompösen Fest im Museumsquartier offiziell aus der Taufe zu heben.
Man gab ihm den Namen „Lamarr“. Man verpflichtete ein internationales Supermodel als Moderatorin. Man leistete sich für Fotos mit Benko und weiteren Signa-Topmanagern die bekannte Toni Garrn, die laut „Krone“-Recherchen für den Auftritt in Wien über eine Pariser Agentur in Summe 48.000 Euro in Rechnung stellen sollte.
Der Rechnungsempfänger: Benkos damaliger Pressechef.
Heute meinen Handelsexperten, dass man das graue Betongerippe nur noch abreißen könne, da es falsch konzipiert sei.
Heute täte der grüne Bezirksvorsteher Markus Reiter, einst Verfechter der Signa-Beton-Versiegelung in Wien-Neubau, gut daran, die Spitzen der Stadt zu einem Kauf des Grundstückes zu animieren, um den Rohbau zu schleifen.
Heute zeigen Umfragen, dass ein Hedy-Lamarr-Park unter den Wienern eine Welle der Begeisterung auslösen würde.
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