Leichtathletik

Skandal um Startklappen bei Afrika-Meisterschaft

Sport-Mix
24.06.2024 18:26

Aufregung in der internationalen Leichtathletik: Bei den Afrika-Meisterschaften in Douala, der größten Stadt Kameruns, werden bei den Läufen die Startsignale nicht, wie international seit Ewigkeiten üblich, mit einer Startpistole, sondern mit einer Startklappe abgegeben – so wie wir es aus den Schulwettkämpfen von einst kennen! Trotzdem werden diese Zeiten auch zur Qualifikation für die Olympischen Spiele anerkannt.

So wird Eloy Morrison (Liberia) bereits über 100 m Hürden mit ihrer Siegerzeit von 12,70 mit einem regulären Rückenwind (+1,1 m/sek) in der „Road to Paris“, der Qualifikations-Rangliste für Olympia, als fix für die Spiele geführt. Demnach unterbot sie die geforderte Norm von 12,77 Sekunden offiziell.

Wirklich regelkonform?
Ob das wirklich alles regelkonform ist? Zumindest werden Zweifel gehegt. In den sozialen Medien sorgt dies auch für Empörung.

Was sagen die Bestimmungen der World Athletics? In „Regel CR22.3. Anmerkung“ ist nur allgemein die Rede von einem „Startsignal“. Dieses kann durch einen Startrevolver oder durch ein anderes akustisches Startgerät ausgelöst werden. Experten sind der Meinung, dass (wenn das Mikrofon nahe genug an den Startklappen ist) diese Klappen zulässig sind.

Ob man hier aber von einem „vollelektronischen Startvorgang“ sprechen kann, sei nun doch dahin gestellt. So wie es jetzt ausschaut, wird die World Athletics diese Zeiten der Afrika-Meisterschaften als korrekt akzeptieren. Sonst wären sie ja wohl auch nicht in der „Road to Paris“.

Die Zweifel aber kann man nicht ausräumen. Dass andere Athletinnen, die vielleicht durch diese 12,70 ihren Startplatz für Paris verlieren, empört sind, ist leicht nachvollziehbar.

„Frustrierend ohne Ende!“
Wie auch im Falle von Österreichs EM-Zehnter Strametz. Sie liegt derzeit im Ranking für Paris auf Platz 39, nur 40 Hürdenläuferinnen sind für die Spiele teilnahmeberechtigt. Sie fragt: „Ist die Startklappe wirklich zulässig? Ist das fair?“ Dieser Fall sei für sie „frustrierend ohne Ende“.

Sie kämpfe mit allerletztem Einsatz. Ob man aber noch mit „fairen Waffen“ gegen solche Leistungen ankomme, hält sie für fragwürdig. Abgesehen von der Weltklasse-Zeit von 12,70 gebe es bei diesen Meisterschaften für den Sieg auch 170 Bonuspunkte, mit denen man im Ranking weit nach vorne rücke. Die Steirerin: „Das ist alles nicht mehr nachvollziehbar!“

Porträt von Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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