Die Europäische Zentralbank (EZB) will für den digitalen Euro das Maximal-Guthaben für Nutzer erst dann festlegen, wenn bereits die Einführung der Digitalwährung naht.
Die EZB werde sich bei der Bestimmung der Haltegrenze auch mit Händlern, Verbrauchern und mit den Banken austauschen, teilte die Notenbank in einem Zwischenbericht zu ihren Arbeiten am digitalen Euro mit. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden, weitere würden in den kommenden Monaten folgen.
Beträge zwischen 500 und 3000 Euro im Gespräch
Bei der Festlegung will die EZB sowohl geldpolitische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigen. Anfang Juni hatte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz im Interview mit dem deutschen Magazin „Focus“ gesagt, aktuell würden für das Maximalguthaben Beträge zwischen 500 und 3000 Euro diskutiert.
Mit dem Euro-Digitalgeld als Ergänzung zum Bargeld soll unter anderem der zunehmenden Konkurrenz im digitalen Zahlungsverkehr durch US-Unternehmen wie Paypal oder Apple Pay und dem Vormarsch von Kryptodevisen wie Bitcoin etwas entgegengesetzt werden.
EZB gab im Oktober grünes Licht
Die EZB hatte im Oktober grünes Licht für die nächsten Schritte hin zu einem digitalen Euro gegeben. In dieser Vorbereitungsphase soll das Regelwerk fertiggestellt und Anbieter für die Entwicklung von Plattform und Infrastruktur ausgewählt werden. Diese Phase begann Anfang November und ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
EZB-Direktor Piero Cipollone rief in einem Brief an die Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses (Econ) des EU-Parlaments, Irene Tinagli, dazu auf, die Gesetzgebung in der EU zügig abzuschließen. Dies sei entscheidend, „um den Menschen die Freiheit zu geben, ein digitales, öffentliches Zahlungsmittel überall im Euroraum zu nutzen und die kollektive Widerstandsfähigkeit und Autonomie zu stärken,“ schrieb Cipollone.
Die EU-Kommission hatte im Juni 2023 ihren Gesetzesvorschlag für einen digitalen Euro vorgelegt und war davon ausgegangen, dass dieser frühestens im Jahr 2028 in Umlauf gebracht werden könnte.
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