Linde, Erle und Co.

Grazerin zeigt auf: Wie der Wald uns heilen kann

Steiermark
27.06.2024 17:00

Faszinierend: Eine Grazerin, die den Wald von der Wurzel bis zum Himmel kennt, bringt uns wundersame „Baummedizin“ näher. Mittels buntem Kartenset, das keine Fragen offen lässt.

Der Grazerin Phillis Cichy wurde die Liebe zur Natur in die Wiege gelegt – und die war quasi der Wald. „Ich habe schon in meiner Kindheit sehr viel Zeit dort mit Freunden verbracht“, beschreibt sie ihre Wurzeln, aus denen das Interesse spross. Das sie schließlich zum zweiten Standbein machte, nachdem sie auch noch an der Universität für Bodenkultur in Wien studierte.

Seither bietet die 40-Jährige Wald auch professionell an. Waldbaden zum Beispiel – aber was soll das eigentlich überhaupt sein als einfach ein Spaziergang? „Eben das ist der große Unterschied. Bei einem Spaziergang hat man ein Ziel, schaut auf die Uhr, ist in Bewegung.“ Beim Waldbaden indes sucht man sich einen Ort, der einen spüren lässt, dass er einem gut tut. Und verharrt dort, am besten über Stunden. In einer Atmosphäre, die entsteht, dadurch, dass die Pflanze atmet. „Dabei werden Tausende unterschiedliche Arten von Terpenen frei“, weiß die Spezialistin. „Die saugt man bei der eigenen Atmung ein, die kommunizieren auch mit unserem eigenen Immunsystem. Deswegen fühlt man sich im Wald auch so wohl.“

Das Kartenset ging schon in die zweite Auflage (Bild: Christian Jauschowetz)
Das Kartenset ging schon in die zweite Auflage

Die Resultate dieses bewussten Aufenthalts: „Diese Auszeit vom Alltag wirkt blutdrucksenkend und stressreduzierend, bringt die Produktion unserer Killerzellen, also der weißen Blutkörperchen, in Schwung.“ Außerdem sollte man bewusst atmen – auch einmal die Augen schließen. „Unser Tun ist zu 90 Prozent auf die Augen fokussiert. Man wird fasziniert sein, wie viele völlig ungewohnte Geräusche man auf einmal hören wird.“ Augen öffnend wiederum sei es, sich bäuchlings in den Wald zu legen, „die kleinen Pflanzen und Lebewesen auf Augenhöhe zu sehen. Sie zu beobachten. Man erweitert seinen Horizont ungemein.“

Die Weiterentwicklung ihrer Baumbegeisterung via Kartenset hat schon einmal diesen Vorteil: Viele von uns erkennen den Wald ja bekanntlich vor lauter Bäumen nicht – aber die Bäume selbst auch nicht. Da man aber nicht so oft mit einem dicken Buch zum Spazieren geht, kommt Cichys Angebot praktisch daher. Mit Foto und Beschreibung lassen sich 20, die häufig vorkommen, identifizieren.

Unter der Linde wurde Gericht gehalten

Und da setzt dann auch die Baummedizin an, die uns Cichy ans Herz legen will. Über die Linde etwa lernen wir, dass sie oft als Solitärbaum Bauernhöfe oder Ortszentren in Szene setzt, wegen ihrer Langlebigkeit gerne als Grenzmarkierung gepflanzt wurde, in ihrem Schatten einst Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden wie heute noch gern Hochzeiten gefeiert. Dass ihr Holz schöne Möbel macht, aber auch Bast und sogar Schießpulver, Die Blätter werden beschrieben, erklärt, dass sie im Auszug bestens gegen Verbrennungen oder Sonnenbrand oder gegen Hämorrhoiden wirken, abgekocht als Mundwasser oder gegen Schlaflosigkeit und Husten helfen.

„Das ersetzt keinen Doktor“, betont die Grazerin. Aber: „Die Kraft der Heilung durch die Natur ist seit Jahrtausenden bekannt. Jetzt liegt es wieder im Zuge der Zeit, sich darauf zu besinnen. Es liegen ja auch Bücher wie von Maria Treben sehr im Trend.“

Die passionierte Reiterin und Hundefreundin feiert mit ihrem Set, das es so noch nie gab, Erfolge, es wurde schon zum zweiten Mal aufgelegt. Ihr nächster Schritt: ein Buch mit Heilungstipps aus der Natur für Tiere!

Infos und Bestellung: biophilia.at. Das Kartenset kostet 20 Euro.

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