Nach grandiosem Sieg

Unsere drei möglichen Gegner im EM-Achtelfinale

Fußball EM
25.06.2024 19:56

Dank des grandiosen Gruppensieges in der EM-Hammergruppe D bekommt es Österreichs Fußball-Nationalteam im Achtelfinale nun mit dem Zweitplatzierten der Gruppe F zu tun.

Pool F schließt am Mittwoch ab 21 Uhr die Gruppenphase der Fußball-EM ab. Für die Türkei, Tschechien und Georgien geht es um die letzten freien Plätze im Achtelfinale, für das als Gruppensieger feststehende Portugal wohl mehr um ein Einstimmen auf die K.-o.-Phase. Der Europameister von 2016 empfängt in Gelsenkirchen Außenseiter und EM-Neuling Georgien, die Türken und Tschechen suchen in Hamburg ihr Glück bzw. das Aufstiegsticket.

Cristiano Ronaldo und Co. stehen bereits als Gruppensieger fest. (Bild: AFP)
Cristiano Ronaldo und Co. stehen bereits als Gruppensieger fest.

Die Portugiesen können nach einem 2:1 gegen Tschechien und einem 3:0 gegen die Türkei nicht mehr von der Spitze verdrängt werden, bei Punktgleichheit mit den Türken würde das direkte Duell für die Süd-Europäer entscheiden. Für diese Konstellation müsste es neben einem türkischen Erfolg aber eine Niederlage gegen die Georgier geben, das bei ausschließlich Siegen Portugals in der EM-Qualifikation (Torverhältnis 36:2) und den zwei EM-Erfolgen kaum vorstellbar ist. Freilich ist es wahrscheinlich, dass Coach Roberto Martinez vor Beginn der K.o.-Phase in der Aufstellung rotiert.

Martinez verspricht „leistungsstarke Mannschaft“
Zu einer XXL-Rotation wie zuletzt die Spanier wird er aber nicht greifen. „Es wird eine leistungsstarke Mannschaft spielen. Es wird keine Revolution geben“, erklärte Martinez. Neben Diogo Costa im Tor werde mit Sicherheit auch Ronaldo spielen. „Er hatte eine sehr gute Saison. Es ist wichtig, die Leistungsstärke beizubehalten. Er ist der Kapitän und wird in der Mannschaft sein“, sagte der 50-Jährige.

Der Weltrekordler an Länderspielen jagt unverändert weitere Rekorde. Trifft er, wäre der 39-Jährige der erste Spieler mit Torerfolgen bei sechs Europameisterschaften sowie auch der älteste Torschütze der EM-Geschichte. Diese Bezeichnung nimmt seit Montag nicht mehr ÖFB-Ex-Teamspieler Ivica Vastic für sich in Anspruch, sondern Luka Modric. Der Kroate traf gegen Italien mit 38 Jahren und 289 Tagen zum 1:0.

Fan-Ansturm auf Ronaldo
Zuletzt hat der Superstar unfreiwillig Diskussionen über die Sicherheitsvorkehrungen bei Spielen ausgelöst. Nicht weniger als sechs Fans stürmten bei Portugals Sieg über die Türken während der Partie auf das Spielfeld, um Selfies mit Ronaldo zu ergattern. Auf Schalke sollen die Vorbeugungsmaßnahmen nun angezogen werden. „Es wird zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien geben, um den Ansprüchen des Turniers gerecht zu werden“, ließ die UEFA wissen.

(Bild: AFP/KENZO TRIBOUILLARD)

Die Georgier sind nicht so beliebte Selfie-Subjekte, wussten im Turnierverlauf aber zu gefallen und wurden zumindest mit einem 1:1 gegen Tschechien belohnt. Um weiter im Turnier zu bleiben, braucht es aber wohl einen Sensationssieg. „Wir werden es versuchen. Ich bin ein Wettkämpfer. Ich möchte gewinnen“, sagte Georgiens Willy Sagnol über die harte Aufgabe. Offen ist, ob es zum ersten EM-Einsatz von Otar Kiteishvili reicht. Die als „Bundesliga-Spieler der Saison“ geehrte Sturm-Graz-Stütze saß in den bisherigen zwei Spielen angeschlagen auf der Bank.

Favorit auf Gruppenplatz zwei sind mit den bisher drei Punkten aus dem 3:1 gegen Georgien die Türken, allerdings gilt es den 0:3-Dämpfer aus der Portugal-Partie zu verdauen. Trainer Vincenzo Montella hatte sich Kritik eingehandelt, da er Jungstar Arda Güler gegen die Portugiesen nicht von Beginn an gebracht hatte. Das wollen die wieder in Massen im Volksparkstadion erwarteten türkischen Fans nicht mehr sehen. Die Kritik wurde so heftig, dass sich sogar der Präsident des nationalen Verbandes (TFF) einschaltete. Mehmet Büyükeksi stärkte dem 50-jährigen Montella den Rücken.

Bekommt es die Rangnick-Truppe mit den Türken zu tun? (Bild: AP/Associated Press)
Bekommt es die Rangnick-Truppe mit den Türken zu tun?

„Wir haben vollstes Vertrauen in unseren Trainer und unsere Mannschaft“, bekräftigte er. Themen wie Aufstellung, körperliche Verfassung und Spieltaktik würden vom Trainer-Team bestimmt. Die Zusammenarbeit zwischen Trainern und Spielern sei harmonisch. Die Nationalmannschaft dürfe nicht für persönliche Interessen instrumentalisiert werden. „Alle Nationalspieler sind wertvoll“, äußerte Büyükeksi weiter. Nach dem Gewinn der Qualifikationsgruppe vor Kroatien und Wales lechzen die Türken nach einem Turnier-Erfolgserlebnis. 2016 und 2021 war in der EM-Vorrunde Schluss.

Erinnerung an 2008
Vor 16 Jahren freilich kamen die Türken durch ein 3:2 gegen Tschechien in die K.-o.-Runde. Die Tschechen aber haben bisher ähnlich wie Georgien spielerisch nicht enttäuscht. Gewinnen sie, würde das recht wahrscheinlich Platz zwei bedeuten, es ginge dann am Dienstag gegen den Sieger der Österreich-Gruppe D. Die Nation bangt jedoch um den Einsatz von Patrik Schick. Der Leverkusen-Torjäger hatte gegen die Georgier getroffen, Minuten danach ging er mit einer Blessur der Wadenmuskulatur vom Feld. Tschechische Medien berichteten, dass es sich für das Türkei-Match nicht ausgeht.

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(Bild: KMM)



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