Kunsthaus Weiz

Die faszinierende Welt des großen „Visualisten“

Chris Scheuers Arbeiten sind ab 28. Juni im Kunsthaus Weiz zu sehen

(Bild: Chris Scheuer)

Das Kunsthaus Weiz widmet dem auf Schloss Freiberg lebenden Comic-Superstar Chris Scheuer ab 28. Juni eine umfangreiche Ausstellung. In diesem Rahmen wird am 8. August auch der erste Band seiner autobiografischen Graphic Novel präsentiert.

Chris Scheuer konnte früher zeichnen als sprechen. Bis heute zieht der 1952 in Graz geborene Superstar der internationalen Comic- und Graphic-Novel-Szene diese Ausdrucksform vor, bezeichnet sich selbst als einen „Visualisten“. Und wie viel er mit seinen Zeichnungen zu sagen hat, belegt die unüberschaubare Menge an Blättern, die sich im Vorfeld der Ausstellung bei Kurator Georg Gratzer im Büro angesammelt hat.

Chris Scheuers Blick auf den Grazer Hauptplatzbrunnen

(Bild: Chris Scheuer)

„Aktuell habe ich 2000 Zeichnungen im Büro liegen“, erzählte Gratzer vor wenigen Wochen. Das bedeutete für ihn, die Qual der Wahl zu haben. Denn jedes einzelne Blatt ist absolut sehenswert. Nicht umsonst war Chris Scheuer über viele Jahre für die bekannten Comic-Verlage „Carlsen“ und „Schwermetall“ sowie die Zeitschrift „Comic Forum“ tätig.

Erste Veröffentlichung mit 6 Jahren
Seine ersten Veröffentlichungen hatte er als 6-Jähriger in der „Süd Ost Tagespost“. Während der Schulzeit erledigte er nebenbei private Aufträge und folgte in den 1980er-Jahren dem Ruf in die Comic-Metropole Hamburg, wo er für bedeutende Agenturen arbeitete. Später zog es ihn nach Spanien und sehr oft nach Indien.

Chris Scheuer war 1984 der erste „Max & Moritz“-Preisträger als bester deutschsprachiger Comic-Künstler, in Paris erhielt er den Pris de Petite Genie und vom Land Steiermark zu seinem 70er vor zwei Jahren das Goldene Ehrenzeichen.

Chris Scheuer zitiert Albrecht Dürer

(Bild: Chris Scheuer)

Westernheld

(Bild: Chris Scheuer)

Cover des Comic-Buchs „Morgana“

(Bild: Chris Scheuer)

Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Comic-Bücher „Sheshiva“, „Marie Jade“, „Titelhelden“ oder auch „Morgana“, die mittlerweile echte Sammlerstücke sind. Aktuell auf dem Markt: drei Bände „Reiche Ernte“ (2019/20) und das von Scheuer illustrierte Kinder- und Jugendbuch „Vollmond-Legenden“ (2023). Unzählige Einzelblätter belegen aber auch, dass Scheuer nicht nur den ausdrucksstarken Strich beherrscht, sondern auch die Alten Meister eingehend studiert hat.

Persönliche Führungen
Einen Querschnitt aus diesem reichhaltigen Schaffen kann man von 28. Juni bis 28. September im Kunsthaus Weiz bestaunen.  Am 18. Juli und 5. September führt Chris Scheuer selbst durch die Ausstellung. Und am 8. August stellt er „Buch I“ vor, den ersten Teil seiner AutoBioGraphicNovel.