Inflation zu hoch

Bulgarien verpasst knapp Beitritt zur Eurozone

Ausland
26.06.2024 14:06

Um den Euro als Währung einführen zu dürfen, muss ein EU-Land eine Reihe an Kriterien erfüllen. Bulgarien ist knapp davor, doch wegen einer zu hohen Inflation verzögert sich nun der für Anfang 2025 erhoffte Beitritt zur Eurozone.

Das geht aus dem sogenannten Konvergenzbericht der EU-Kommission hervor, der am Mittwoch in Brüssel veröffentlicht wurde. Brüssel werde weiter mit dem Land zusammenarbeiten und begrüße die Ambition Bulgariens, Mitglied des Euroraums zu werden, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde bei einer Pressekonferenz. Ein Datum für einen möglichen Euro-Beitritt wollte sie nicht nennen. Im Prinzip werden die Konvergenzberichte alle zwei Jahre veröffentlicht, Bulgarien könne aber auch vorher einen erneuten Bericht einfordern, wenn das Land glaubt, alle Kriterien zu erfüllen.

Laut EZB lag die durchschnittliche Inflation in den letzten zwölf Monaten in Bulgarien bei 5,1 Prozent. (Bild: APA/dpa/Sebastian Gollnow)
Laut EZB lag die durchschnittliche Inflation in den letzten zwölf Monaten in Bulgarien bei 5,1 Prozent.

Durchschnittliche Inflation deutlich über Grenzwert
Allerdings ist das Erreichen der Kriterien nur ein erster Schritt, dem Vorschlag der Kommission müssen in einem weiteren Schritt die Mitgliedsstaaten im Rat der EU zustimmen. Am Mittwoch hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) einen eigenen Konvergenzbericht veröffentlicht und kommt dabei zu einer ähnlichen Einschätzung wie die EU-Kommission. Stand Mai lag die durchschnittliche Inflationsrate Bulgariens der vergangenen zwölf Monate demnach bei 5,1 Prozent und damit deutlich über den 3,3 Prozent, die erforderlich gewesen wären. Das Preisstabilitätskriterium besagt, dass die Inflation im Schnitt eines Jahres nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über der Teuerungsrate der drei Euroländer mit der niedrigsten Inflation liegen darf.

Mittelfristig rechnet die EZB damit, dass die Inflationsrate in Bulgarien zurückgeht. Langfristig könnte die Teuerung in dem osteuropäischen Land aber weiter deutlich über dem erforderlichen Schnitt liegen, befürchten die Notenbanker. Im Zuge einer allgemeinen wirtschaftlichen Annäherung des Landes an das EU-Niveau dürften sich auch die dortigen Preise anpassen. Aktuell würden diese noch deutlich unter dem Schnitt der Euro-Staaten liegen.

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