Erst waren es Briefe mit obszönem Inhalt an der Wand. Dann sollen auch Damenbinden dazugekommen sein, die Toiletten wurden verstopft. Vor allem Kinder am nahen Spielplatz und Frauen wagten es nicht, ein öffentliches Klo zu benutzen: Zu groß war die Furcht vor neuen Taten des „WC-Phantoms“ von Pressbaum (NÖ). Nun enttarnte ihn die Kripo.
Lange hatten Gemeindebedienstete in Pressbaum das öffentliche Klo im Auge und konnten auch einen Mann identifizieren – nur war die Suppe zu dünn für eine Anklage. Schließlich verwendete der mutmaßliche Täter Mehl, das die Abflüsse verklebt hat – später soll sogar eine Gummimatte in ein WC gestopft worden sein.
Mutmaßlicher Täter hinterließ immer neue „Überraschungen“
Ein „Scherz“ zu viel: Damit war der Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllt. Die Anlage musste von Firmen kostenintensiv gereinigt werden, aufgrund des „pikanten“ Tatorts wurde schließlich sogar das Landeskriminalamt St. Pölten mit der Klärung des Falles beauftragt.
Wir haben die Anlage aufgrund der Vorfälle dann außerhalb der Betriebszeiten des Rathauses geschlossen, da Frauen Angst hatten, sie zu betreten.
Bürgermeister Josef Schmid-Haberlehner, Gemeinde Pressbaum
Kinder mieden den grauslichen Ort, Frauen hatten Angst
Besonders unappetitlich war die Angelegenheit auch, da die öffentliche Toilette gleich hinter dem Rathaus auch gerne von bis zu 70 Kindern in der Nachmittagsbetreuung benutzt wird. Gleich daneben befindet sich ein großer Park sowie der Spielplatz des Kindergartens. Als sich die Vorfälle häuften, äußerten Eltern große Bedenken – da aufgrund der gefundenen Briefe und Gegenstände Unsicherheit und Angst vor anderen, möglicherweise bald gröberen Vorfällen in der Bevölkerung herrschte.
Kriminalbeamte stellten den Unhold, Anklage läuft
Mit technischen Hilfsmitteln, so heißt es, konnte man dem mutmaßlichen Täter schließlich auf die Schliche kommen und ihn überführen. Der Fall liegt bereits bei der Staatsanwaltschaft, der dies auch der „Krone“ bestätigte: Die Erhebungen seien noch nicht abgeschlossen, schließlich reichen die Vorfälle bis in den Herbst vergangenen Jahres zurück.
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