Fahrlässig gehandelt?
Mallorca-Club eingestürzt: Österreicher verhaftet
Nachdem er bereits angezeigt worden war, ist nun der Betreiber des vor gut einem Monat eingestürzten Medusa Beach Club auf Mallorca festgenommen worden. Dabei soll es sich laut spanischen Medien um den Österreicher Christian A. handeln. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Bei dem dramatischen Einsturz des Lokals an der Playa del Palma waren vier Menschen getötet worden, darunter auch zwei Touristinnen aus Deutschland. 16 Personen wurden verletzt. Dem Betreiber werde grob fahrlässige Tötung sowie grob fahrlässige schwere Körperverletzung zur Last gelegt, teilte die Polizei am Mittwoch in Palma mit.
Gravierende Baumängel aufgedeckt
Die Ermittlungen ergaben gravierende Baumängel, auch soll die Terrasse, welche einstürzte, keine Genehmigung mehr gehabt haben. Christian A. wurde laut dem deutschsprachigen „Mallorca Magazin“ auf ein Polizeirevier gebracht, seine Fingerabdrücke wurden abgenommen. In weiterer Folge soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.
Nach der Unglücksnacht hatte sich A. in einer Pressemitteilung zu dem Einsturz geäußert. Er sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und betonte: „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun und mit den Behörden zusammenarbeiten, um alles zu verstehen, was passiert ist. Wir möchten den Einsatzkräften zutiefst für ihr schnelles Eingreifen danken.“
Bilder des eingestürzten Gebäudes sowie aus der Nacht des dramatischen Vorfalls:
War früher mexikanisches Restaurant
2018 hatten die beiden österreichischen Bar-Betreiber, das Ehepaar Christian und Sandra A., ein mexikanisches Restaurant namens Tex Mex eröffnet. 2021 entschieden sie sich aber, das Konzept zu ändern und starteten den Medusa Beach Club.
Dabei sollen sie möglicherweise frühere bauliche Verstöße ignoriert oder nicht behoben haben und das Lokal auf die Terrasse ausgeweitet haben. Ob es auch eine Anzeige gegen A.s Ehefrau geben wird, ist derzeit nicht bekannt.
Bürgermeister kündigt strengere Kontrollen an
Palmas Bürgermeister Jaime Martínez hatte bereits nach dem Unglück bekannt gegeben, dass die Nutzung des ersten Stockwerks des Medusa Beach Club illegal gewesen sei. „Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden“, hatte der Bürgermeister Ende Mai erklärt. Bei dem Unfall brach der erste Stock bis zum Keller ein.
Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Unter dem Eindruck des Unglücks hatte Bürgermeister Martínez angekündigt, im Sommer werde es unter anderem an der Playa de Palma strenge Kontrollen geben.
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