Einen Horrortrip erlebten Fußballfans aus dem Burgenland auf der Zugfahrt nach Berlin. Ins Olympiastadion kamen sie gar nicht mehr. Zwei Väter und deren Töchter sind bitter enttäuscht.
Mit harten Bandagen zu kämpfen haben Österreich-Fans. Schon zum Auftakt beim EM-Match gegen Frankreich hatte die überforderte Deutsche Bahn hunderten Fußballfreunden die Freude am Spiel verdorben. Die meisten Anhänger sind aber wenigstens ins Stadion nach Düsseldorf gekommen, wenngleich bis zu 70 Minuten zu spät.
Per Zug nach Berlin
Noch schlimmer erwischt hat es Dutzende Österreich-Fans beim Match gegen Polen. Mitten drin zwei Arbeitskollegen aus dem Bezirk Oberpullendorf mit ihren Töchtern, beide neun Jahre alt. Um 4 Uhr in der Früh ging ihre Reise mit dem Auto zum Hauptbahnhof in Wien los. Zugabfahrt um 5.28 Uhr, geplante Ankunft in Berlin um 14.57 Uhr.
Verspätung bereits zu Beginn
Schon der erste Zug startete mit 45 Minuten Verspätung – Anschlusszug in Salzburg versäumt. „Mit der Bayrischen Regionalbahn fuhren wir dann nach München. Bei der Ankunft um 11.25 Uhr stellten wir fest, dass unser ICE-Zug 1110 nach Berlin noch nicht weggefahren ist. Da waren wir noch froh, den Zug erreicht zu haben“, schildert Reinhard B.
Abfahrt wäre um 10.52 Uhr gewesen, doch erst um 12.16 Uhr ging’s los. Wäre die geplante Ankunft um 16.40 Uhr eingehalten worden, wäre es sich noch leicht ausgegangen, pünktlich zum Anpfiff um 18 Uhr im Stadion zu sein.
Vater Reinhard B.
„Unerwartet hielt Zug an, fuhr einfach nicht weiter“
Die böse Überraschung erlebten die Väter mit ihren Töchtern gegen 15.30 Uhr. Plötzlich hielt der Zug in Bitterfeld, 45 Bahnminuten vor Berlin. „Es gab keine Auskünfte, sondern nur Gratis-Wasserflaschen als Entschuldigung“, sagt B.
Gegen 17.30 Uhr, als bei den jungen Fans schon viele Tränen geflossen sind, „pferchte“ die Deutsche Bahn alle Fahrgäste in einen Zug, der über eine Regionalbahnstrecke nach Berlin fuhr. Zu wenig Platz, die meisten Fans kauerten am Boden.
Fans bitter enttäuscht
Immer wieder falsche Infos, kein Internet-Empfang, um das Spiel zu sehen, das längst begonnen hatte. Als der Zug um 21.22 Uhr ankam, waren alle mit den Nerven am Ende. Spiel verpasst! Grotesk: Beim Anruf bei der Deutschen Bahn hieß es: „Ihr Zug fährt doch!“ Später war ein Unwetterschaden an der Oberleitung die offizielle Erklärung für die Pannenserie. „Eine Ausrede“, so der Kommentar der bitter enttäuschten Fans.
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