Österreichs Ex-Nationalspieler Rasid Mahalbasic (33) ist die „Flucht“ aus Libyen gelungen – der Kärntner Basketball-Profi sah viel Elend, kein Geld und hat etwas fürs Leben gelernt...
Allzu viel hatte Rasid Mahalbasic in seiner Basketball-Karriere bisher noch nicht falsch gemacht. Diesmal aber – bei seiner 16. Auslandsstation – traf er definitiv nicht die richtige Entscheidung, als sich der Klagenfurter Ex-Nationalspieler für ein Engagement im Krisen-Staat Libyen entschieden hatte.
Vertrag war lukrativ
Ein finanziell extrem lukrativer Einmonatsvertrag – bei dem er ein Vielfaches mehr als üblich verdient hätte – lockte den 33-Jährigen bekanntlich zum dortigen Afrika-Klub Al Ahly Benghazi.
Angst um sein Leben
Wo er es aber prompt mit Spielabbrüchen, Todesdrohungen, Einschreitungen des Militärs und viel Elend auf den Straßen – die „Krone“ hat berichtet – zu tun bekam. Und weil Rasid dann tatsächlich Angst um sein Leben hatte, trat er nach etwas mehr als einer Woche wieder die Flucht aus Libyen an.
Ausreise war unkompliziert
„Ich habe nach den Attacken der Fans gegen den Coach und mich Kontakt mit der österreichischen Botschaft aufgenommen – weil ich ja meinen Pass bei der Einreise abgeben musste. Die Ausreise ging schnell und hat dann mit einem normalen Linienflugzeug über Istanbul sehr gut geklappt“, freut sich Mahalbasic.
„Das Geld war mir dann egal“
Vom Geld sah Rasid aufgrund der Vertragsauflösung allerdings nichts. „Was mir egal ist – ich habe den Präsidenten nicht mal gefragt. Ich bin nur froh, dass ich da lebend raus bin!“
Wir sollten alle dankbar dafür sein, in Österreich leben zu dürfen. Wir sind hier im Paradies. Nach meinem Libyen-Trip weiß ich das alles jetzt umso mehr zu schätzen.
Rasid MAHALBASIC
„Es sieht aus wie im Krieg“
Der Familienvater will jetzt seine Lehren daraus ziehen – und sieht auch etwas Positives an der Erfahrung. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie dort das Leben abläuft. Die Straßen und Gebäude sind zerstört, es sieht aus wie im Krieg, man kann am Schwarzmarkt Waffen kaufen – ich habe auch keine normalen Geschäfte gesehen, nur Supermärkte“, erzählt Rasid.
„Wir sollten alle dankbar sein“
Und er betont: „Klar sagen alle, dass ich verrückt bin, weil ich das gemacht habe. Aber ich habe etwas viel Wichtigeres gelernt: das Leben in Österreich noch viel mehr zu schätzen! Dafür sollten wir alle dankbar sein.“
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