Nach den massiven Teuerungen verwenden mehr Menschen das Urlaubsgeld für die Finanzierung von Alltäglichem. Falls möglich, wird auch ein Teil davon gespart. Laut aktuellem „Deloitte Summer Survey“ will heuer nur rund die Hälfte der heimischen Befragten das Extragehalt tatsächlich zu einem großen Teil ausgeben.
„Ein Drittel will das zusätzliche Gehalt zu gleichen Teilen sparen und ausgeben“, erörtert Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich, die Umfrageergebnisse.
„Zwar deutet sich mittlerweile bei der Inflation eine Entspannung an, der Sparkurs macht aber vor allem eines deutlich: Die Unsicherheit in der Bevölkerung bleibt und die Last der hohen Kosten wiegt schwer“, so die Deloitte-Partnerin.
Alltägliches statt Reisen
Neben Reisen (55 Prozent) werden mit dem Urlaubsgeld laut Deloitte vor allem alltägliche Besorgungen wie Lebensmittel oder Haushaltswaren (26 Prozent) sowie größere Anschaffungen wie der Kauf eines Autos oder von Möbeln (22 Prozent) getätigt. Fast ein Fünftel (19 Prozent) nutze einen Teil des zusätzlichen Gehalts auch zur Rückzahlung von Krediten.
„Über ein Viertel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer begleicht mit dem Urlaubsgeld häufiger alltägliche Ausgaben als vor den Teuerungen, der Sommerurlaub ist in den Hintergrund gerückt“, berichtete der CEO von Deloitte Österreich, Harald Breit. In einem wohlhabenden Land wie Österreich sei das „ein alarmierendes Ergebnis“. Es verdeutliche den Kostendruck, der für breite Teile der Bevölkerung allgegenwärtig sei.
Fernreisen nehmen ab
Beim Urlaub würden keine großen Sprünge gemacht. Geurlaubt wird laut Umfrage im Sommer meistens in Europa oder Österreich. Auf einen Flug in allzu ferne Gefilde werde häufig verzichtet.
Konkret wollen heuer 71 Prozent der Befragten europäische Länder erkunden, 39 Prozent tendieren auch zur Sommerfrische in der Alpenrepublik. Nur 14 Prozent machen eine Fernreise.
„Gürtel werden enger geschnallt“
Im Mittel steht den Befragten selbst ein Budget von 1730 Euro für den Urlaub zu Verfügung. Für Kinder bis 18 Jahre im eigenen Haushalt würden durchschnittlich weitere 778 Euro eingeplant.
„Auch wenn sich einige das Reisen noch ohne Probleme leisten können, werden die Gürtel vielfach enger geschnallt“, hielt Breit mit Blick auf die hohen Alltagskosten fest.
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