„Kräftige Hände“

Putin schickte 10.000 Migranten an die Front

Ausland
27.06.2024 12:13

Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben bereits 10.000 eingebürgerte Männer in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Dabei soll es sich oftmals um Zwangsrekrutierungen handeln. Ein Putin-Vertrauter spricht von „kräftigen Händen“ für die Front.

„Wir haben schon mehr als 30.000 (Migranten) geschnappt, die die Staatsbürgerschaft erhalten haben und sich nicht ins Wehrdienstregister eintragen wollten, und haben etwa 10.000 davon in die Zone der militärischen Spezialoperation geschickt“, sagte der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, auf dem Petersburger Juristenforum.

Bastrykin war Studienkommilitone von Kremlchef Wladimir Putin und gilt als dessen enger Vertrauter. Die Einwanderer seien vor allem dafür zuständig, Schützengräben auszuheben und Befestigungen zu bauen. „Dafür braucht man wirklich kräftige Hände“, sagte Bastrykin.

Zwangsrekrutierungen mittlerweile Alltag
Immer wieder haben die Sicherheitsorgane in den vergangenen Monaten Razzien in Betrieben mit Gastarbeitern – vor allem aus den postsowjetischen Staaten in Zentralasien – durchgeführt. Migranten, die bereits den russischen Pass erhalten haben, würden dann oft zwangsrekrutiert, berichteten russische Medien. Anderen werde ein erleichtertes Einbürgerungsverfahren bei einer Entsendung an die Front versprochen.

Nach Angaben Putins sind derzeit insgesamt 700.000 russische Soldaten an der Front. Ein Teil davon sind Männer, die im Herbst 2022 bei einer Teilmobilmachung rekrutiert wurden. Da die Maßnahme unpopulär war, will der Kreml auf weitere Mobilmachungswellen verzichten und sucht nach anderen Möglichkeiten, die Verluste aufzufüllen.

Bastrykin sah in der Zwangsrekrutierung von Eingebürgerten noch einen Vorteil: Auf diese Weise würden viele Migranten Russland verlassen, sagte er.

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