Der deutsche Comedian Oliver Kalkofe spricht im neuen Kinofilm „Elli – Ungeheuer Geheim“ ein giftgrünes Gespenst – der „Krone“ verriet er im Interview, dass er großer Gruselfan ist und warum Heldenfiguren ihn gar nicht reizen.
„Krone“: Warum hat Ihnen die Figur des grünen Gespensts Chamberlain gleich gefallen?
Oliver Kalkofe: Ich habe schon als Kind alles gemocht, was mit Grusel und Spuk zu tun hatte, habe die Adams Family oder Dracula geliebt. Daher habe ich keinen Moment gezögert, als man mir diesen altehrwürdigen Geist angeboten hat.
Wie fanden Sie den richtigen Charakter für Chamberlain?
Er ist kein Held, und darüber war ich froh, denn Helden zu sprechen ist doch langweilig. Es hat großen Spaß gemacht, selbst kreativ zu werden und auch mal richtig zu übertreiben. Aber ich habe drauf geschaut, dass ich es für die Kinder nicht zu gruselig mache.
Was ist die wichtigste Botschaft, die der Film vermittelt?
Familie ist nicht, was die Genetik vorgibt. Es ist wichtig, seinen Platz im Leben zu finden, mit den Menschen, mit denen man sich wohlfühlt. Gerade in der heutigen Generation der Patchworkfamilien muss man sich darauf auch einlassen, dass sich Sachen verändern in verschiedenen Lebensphasen. Und so eine bunte Familie wie im Film hätte ich mir auch gewünscht! Ich wollte immer gern ein Mitglied der Adams Family sein – Außenseiter mit einem guten Herzen.
Künstliche Intelligenz könnte auch im Bereich Synchronisation eingesetzt werden. Was halten Sie davon?
Die KI kann sicher auch helfen, aber wir müssen schon aufpassen, dass man durch sie nicht ersetzt wird. Die KI ist praktisch und kostenlos, aber man sollte nicht auf Qualität verzichten.
Sie sind selbst seit Jahrzehnten Teil der deutschen Comedyszene. Wie erleben Sie diese in Zeiten von Cancel Culture?
Man hat es heute nicht so leicht als Comedian, man hat immer Angst, etwas falsch zu machen. Aber die Entwicklung hat auch etwas Gutes, denn Vieles war wirklich gar nicht so lustig. Trotzdem darf Humor auch ein klein bisschen weh tun, das gehört dazu.
Gibt es Witze, die Sie früher gemacht haben und die Sie heute bereuen?
Ja, schon. Wenn ich etwas von früher sehe, denke ich manchmal: „Hast du das wirklich gesagt?“ Einiges würde ich heute nicht mehr machen. Aber es ist gut, wenn man sich weiterentwickelt. Denn es ist ein Unterschied, ob man miteinander übereinander lacht, oder ob man jemanden auslacht. Ein schmaler Grat, der schwer zu finden ist. Aber das Wichtigste ist: Wir dürfen den Humor nicht verlieren.
Es gab eine Zeit, da lebten Gespenster relativ unbehelligt. Alte Gemäuer waren ihr bevorzugter Rückzugsort. Nun aber, in einer technologisierten Welt, machen von einem Super-Computer gesteuerte Drohnen Jagd auf die ätherischen Schreckensboten.
Auch der Onkel des himmelblauen Gespenstermädchens Elli wird auf diese Weise aus seiner Spukvilla entführt. Elli bleibt da nur die Flucht. Dabei landet sie in einer abgetakelten Geisterbahn, wo sie bei drei schrulligen Monstern Familienanschluss findet. Es gilt, den Onkel zu retten und selbst möglichst nicht geschnappt zu werden.
Nur sehr lose lehnt sich der Trickfilm am Kinderbuch von Klaus Baumgart („Lauras Stern“ u. a. ) an. Auch das Design der Figuren hebt sich von den Illustrationen der Vorlage ab und verschreibt sich einer modern-futuristischen Welt. Was durchaus kreativ ist, die ambitionierten 86 Minuten sind aber recht fordernd in Sachen Aufmerksamkeit für die sehr junge Zielgruppe.
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