Åland bis Zakynthos

Verantwortungsvoll „von Insel zu Insel hüpfen“

Ombudsfrau
29.06.2024 06:00

Pünktlich zum Ferienstart liefert der Reise-Blog einer Niederösterreicherin Urlaubsempfehlungen zu 24 europäischen Eilanden. Mit dabei sind Geheimtipps von Norwegen bis Griechenland.

Nicht immer muss es Kreta oder Teneriffa sein. Die Meere, die Europa umgeben, haben wesentlich mehr Inseln zu bieten. 24 davon werden auf dem Reiseblog verantwortungsvoll-reisen vorgestellt. Diesen betreibt die Niederösterreicherin Anna Kodek in ihrer Freizeit, die darin ihr Wissen und ihre Begeisterung rund um das Thema Reisen teilt.

Saaremaa statt Sizilien
Gleich zu Beginn steht die Inselgruppe Åland für den Buchstaben A. Unter M ist Mljet zu finden und Saaremaa, Estlands größte Insel, repräsentiert den Buchstaben S. Einwänden könnte man, dass sich genauso die bekannteren Azoren, Mallorca oder Sizilien anbieten würden. Doch das würde an der Intention, die hinter Kodeks Insel-ABC steht, vorbeigehen.

Die 46-jährige Reisebloggerin begründet die Auswahl der Eilande damit, dass diese „in Österreich eher unbekannt und eher klein sein sollten, damit man sie zu Fuß oder mit dem Rad erkunden kann.

Außerdem sollten sie möglichst naturnahe sein und nicht massentouristisch genutzt werden.“ Das diese Richtwerte nicht bei allen Inseln eingehalten werden können, erklärt die Niederösterreicherin, in Hinblick auf Zakynthos, damit, dass sie auch einen Aufhänger gebraucht habe.

Inseln unter dem Radar
„Mein Hauptkriterium aber war, dass die Auswahl abwechslungsreich sein soll. Inseln, die man nicht auf dem Schirm hat, quer durch Europa, nicht nur im Süden, sondern auch im Norden.“

Somit haben es nicht nur Badeparadiese, sondern auch Archipele wie die Vesterålen, die 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegen, in ihren Reiseführer geschafft.

Zur besseren Orientierung folgen die Beiträge einem bestimmten Schema. „Es zieht sich ein roter Faden durch, beginnend mit den allgemeinen Informationen zu den Inseln, über die besonderen Orte, die einen dort erwarten, bis zu den Unterkunft-Tipps und den Anreisemöglichkeiten.“

Zusammengetragen hat Kodek die Informationen bei ihren Besuchen vor Ort. Für die Beiträge zu den Inseln, die sie noch nicht besucht hat, hat sie mit den jeweiligen regionalen Tourismusverbänden zusammengearbeitet. „Wichtig zu erwähnen ist mir, dass ich für die Nennung der Unterkünfte keine Honorare bekommen habe und mein gesamter Blog nicht gewinnorientiert ist.“

Verantwortungsvoll reisen
Ein ähnliches Vorhaben zu Inseln außerhalb von Europa würde sie jedoch nicht umsetzen wollen. Die Gründe dafür liegen in dem zentralen Anliegen, dass Anna Kodek mit ihrem Blog vermitteln möchte. Dieser heißt nicht zufällig verantwortungsvoll-reisen. Denn den Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie darin, über alternative Reiseangebote in Europa zu informieren: „Mein Fokus liegt auf der umweltfreundlichen An- und Abreise und dem naturnahen Fortbewegen vor Ort. Außerdem möchte ich besondere Übernachtungsmöglichkeiten zeigen und die regionale Wirtschaft unterstützen.“

Anna Kodek reist mit Leidenschaft und achtet dabei auf Natur und Menschen.  (Bild: Anna Kodek)
Anna Kodek reist mit Leidenschaft und achtet dabei auf Natur und Menschen. 

Dass nachhaltiger Tourismus erst seit wenigen Jahren ein Thema sei, habe Anna Kodek auch während ihrer Arbeit in einem Reisebüro gemerkt. „Als 2017 das Jahr des nachhaltigen Tourismus ausgerufen worden war, ging das an den meisten in der Reisebranche spurlos vorbei. Bei unserem Buchungssystem konnte man einen beheizbaren Pool wählen, aber keine nachhaltigen Unterkünfte. Erst in den vergangenen Jahren hat ein Nachhaltigkeitsboom eingesetzt, durch den das Thema in der breiten Masse angekommen ist.“

„Grünes Mascherl“
Diesem steht die Niederösterreicherin in Teilen kritisch gegenüber, denn im Tourismus würde oft Greenwashing betrieben, da sich viele ein grünes Mascherl umbinden wollen würden. Die Anreise sei das größte Problem. „Die Reiseveranstalter, die Reisen in Europa mit öffentlichen Verkehrsmitteln anbieten, kann man an einer Hand abzählen“, sagt Kodek. Nachhaltiges Reisen mit dem Flugzeug oder dem Kreuzfahrtschiff sei für sie nicht möglich. 

Was Sie unter verantwortungsvollem Reisen versteht, bringt die Reisebloggerin mit folgendem Spruch auf den Punkt, der in ähnlicher Version von der Reisejournalistin Maria Kapeller geäußert wurde: „Nicht nur den Koffer, sondern auch Verantwortung tragen.“

Dafür sei es wichtig, beim Reisen einen geringen CO₂-Fußabdruck zu verursachen, regionale Betriebe zu unterstützen und die Natur zu beachten. „Das Reisen sollte eine Win-Win-Situation sein: Ich fühle mich besser und die Leute vor Ort sollen etwas davon haben“, erklärt Kodek.

Urlaubsort nach Wohlbefinden auswählen
In diesen sieht sie auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen einzelnen Urlaubsorten. Der Unterschied liegt nicht unbedingt in der Natur. „Ob man in einem österreichischen oder italienischen Alpental ist, erkennt man vor allem an der Architektur, der Kulinarik und den Menschen.“ Bei Fernreisen rät Kodek zu längeren Aufenthalten, um Menschen und Kulturen kennenzulernen. „Denn sonst werden Fernreisen oft so stressig wie der Alltag, weil man das, das und das sehen möchte.“

Als Empfehlung für die Ferien gibt Anna Kodek allen Reiselustigen mit auf den Weg, dass man „die Urlaubsdestination nach dem eigenen Wohlbefinden, was man gerne macht“, auswählen sollte.

Wer sich reif für die Insel fühlt, dem bietet das Insel-ABC die Qual der Wahl.

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