Gerda Poppa

Endzeitlicher Schrecken und Hymnus auf das Licht

Vorarlberg
28.06.2024 16:20

Das Oratorium „OmegAlpha“ von Gerda Poppa erlebt am kommenden Sonntag, 30. Juni, in der Basilika Rankweil seine Uraufführung.

In den letzten Jahren konnte sich Gerda Poppa, in Röthis beheimatet, als Komponistin zunehmend profilieren. Am Sonntag wird eine lange gehegte Idee von ihr Wirklichkeit, denn ihr Oratorium „OmegAlpha“ gelangt im Rahmen der Basilikakonzerte Rankweil zur Uraufführung. „Von Anfang an wusste ich, dass das etwas groß Besetztes werden muss“, erzählt die 1963 geborene Komponistin, Organistin und Mutter zweier Kinder.

„Dass es Solisten, einen Chor und ein Orchester braucht, um diese Klang- und Ideenwelt zum Ausdruck zu bringen.“ Gerda Poppa fühlte sich motiviert und bestärkt durch die spontane Zusage von Benjamin Lack, mit seinem Feldkircher Kammerchor mitzuwirken und die Gesamtleitung zu übernehmen. Ein Ad-hoc-Orchester wurde zusammengestellt und drei hochkarätige Gesangssolisten gewonnen, die teils mit Gerda Poppas Musik von anderen Projekten her schon vertraut sind. Es sind die Mezzosopranistin Lea Elisabeth Müller, die Altistin Veronika Dünser und der Bass Martin Summer. Diese eindrucksvolle Besetzung tritt an, um eines der größten und rätselhaftesten Mythen des Christentums klanglich auszudeuten, nämlich die „Offenbarung“ des Johannes, auch als „Apokalypse“ bekannt.

Endzeitliche Schrecken und Posaunen
Siebenmal ertönt dort die Posaune des Engels und kündet immer neue endzeitliche Schrecken an. Gerda Poppa hat zum biblischen Text – sie hat die „Einheitsübersetzung“ verwendet, da diese überkonfessionell ist – weitere Texte hinzufügt, Großteils von ihr selbst, aber auch ein „Loblied auf das Wasser“ aus Goethes „Faust“. Bewusst hat sie auch hoffnungsvolle Abschnitte eingefügt. „Ich wollte nicht nur negativ sein. Ein positiver Text kann ebenfalls für ein Thema sensibilisieren“, meint sie dazu. Denn das will diese tief denkende und fühlende Komponistin: Hinweisen darauf, was wir der Natur, der Schöpfung antun. So lässt sie den Chor die Namen der bereits ausgerotteten Meerestiere singen, auf Lateinisch und in gregorianischem Stil übrigens. Oder es wird das Wort „Gier“ in den verschiedensten Sprachen gerufen, denn, so Gerda Poppa: „Das ist ein globales Phänomen“.

Damit ist auch der Blick auf den musikalischen Stil dieses Werks gelenkt, der sehr vielfältig und expressiv, aber in seiner Tonalität nicht allzu provokant ist. „Ich will weder die Ausführenden noch die Zuhörer überfordern“, sagt Gerda Poppa. Und die Orgel, ihr ureigenstes Instrument, spielt natürlich eine Rolle. Am Ende der „Vierten Posaune“ wechselt die Organistin Julia Rüf von der Truhenorgel im Altarraum auf die große Orgel für eine Solo-Toccata. Eine Art Auszeit sei das für die Zuhörer und die übrigen Musiker, und ein neuer Klangeindruck, da die Musik nun aus einer anderen Richtung kommt. Diese Toccata mündet in einen Gesang, dem der Psalm vom „Guten Hirten“ zugrunde liegt, der für Gerda Poppa „die Säule unseres Glaubens“ darstellt. Und wie erklärt sich der Titel „OmegAlpha“? 

Verschobener Hymnus auf das Licht
Die Komponistin sieht im Weiterdenken der „Sieben Posaunen“ eine Brücke zur „Genesis“, den biblischen Schöpfungsbericht, und beendet daher ihr großes Werk mit einem Hymnus auf das Licht. Die ursprünglich für den März 2024 geplante Uraufführung musste wegen der Erkrankung einer Mitwirkenden verschoben werden. Nun findet sie am Sonntag, dem 30. Juni um 19 Uhr in der Basilika Rankweil statt, eine Einführung gibt es um 18 Uhr im Mesnerstüble.

Anna Mika
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